Ganz im Sinne der allgemeinen Winterdepression

Meine Lieben


Im Grunde bin ich ja eigentlich so ziemlich zufrieden mit meinem Leben. Was aber nicht heisst, dass ich mit allem zufrieden bin. Was wiederum noch lange nicht heisst, dass ich mir nicht das Recht nehme um mal so richtig motzmässig rumzustänkern. Das kann nämlich ziemlich befreiend sein. Auch wenn die Umstände sich dadurch nicht ändern. Das allerliebste Opfer meiner Abnörgelanfälle ist der öffentliche Verkehr. Nein, dass die Fahrpläne auch in der Schweiz alles andere als verlässlich sind, will ich erst gar nicht thematisieren. Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass ich zweimal pro Jahr zu spät bin, weil der Zug ausnahmsweise rechtzeitig kam. Was mir inzwischen viel mehr auf den Sack geht, sind meine verehrten Zeitgenossen und ÖV-Mitnutzer. Ich habe mich exklusiv auf Beobachtungsforschung begeben und für euch die 10 nervlich strapaziösesten Nutzergruppen aufgelistet.
Ganz im Sinne der allgemeinen Winterdepression
1. Die Urlaubsverdonnerten mit Renteanspruch

Als Rentner hat man keine Zeit. Für nichts und niemanden. Schliesslich muss man noch schnell alles erleben bevor man dann definitiv abkratzt. Da wird der Wandergruppe beigetreten und ab geht's - jeden Tag wandern. Man muss ja schliesslich die Beine nutzen, solange sie noch gehen. Obwohl - die Beine werden gar nicht wirklich genutzt. Es wird vielmehr Zug gefahren. Und zwar ausschliesslich zu den Stosszeiten. Weil sie sonst ja beschäftigt sind mit... ähhmm... ich weiss jetzt auch nicht aber das geht eben nicht anders. Und um die Dreistigkeit zu krönen, wird dann noch erwartet, dass einer, der eben Omis Rente verdienen war, darüberhinaus seinen Platz für die Alte aufgibt.


2. Die Reindrängler

Die Reindrängler sind vor allem am Morgen unterwegs. Weil der Zug ja schneller abfährt, wenn man nicht wartet bis die anderen ausgestiegen sind wird ohne Rücksicht auf Verluste durch die Tür gedrängt. Noch ein paar Leute anrempeln und schon ist auch die Morgenaggression auf ihre Kosten gekommen.


3. Die Rausdrängle
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Die Rausdrängler sind Leute, die mit einer ständigen Angst Zug fahren. Jede Station ist ein potentielles Ziel und somit ein Brandherd für jegliches Nervengeflatter. Und wehe, die richtige Station wird angekündigt! Dann wird der ganze Plunderbeutel unter den Arm geklemmt, die Beine in die Hand genommen und sich noch vor der Ankunft am Bahnhof im Stechschritt richtig Tür bewegt. Da wird dann geschlagene 7 min gewartet, bis der Zug schlussendlich einfährt. Es wird durch die Tür gedrängt bevor diese sich überhaupt vollständig geöffnet hat und dann mit theatralischem Stechschritt zum Anschlusszug gehetzt. Der kommt zwar erst in fünfzehn Minuten aber was solls. Der Auftritt war perfekt.

4. Die dicken Eineinhalbplätzer

Die dicken Eineinhalbplätzer sind fette Leute, die das Gefühl haben, wenn sie sich neben einer schlanken Person hinsetzen, dürfen sie deren halben Sitz ebenfalls mitbeanspruchen. Dass der/die nebendran aber schon an der Scheibe klebt, ist egal.


5. Die Stadtwanderer

Die Stadtwanderer sind Büromenschen, die mit Rucksäcken zur Arbeit erscheinen. Macht einen sportlichen Eindruck. So à la ich bin noch jung und hip. Leider vergessen diese vorwiegend männlichen Exemplare schon nach kurzer Zeit ihre Rückenlast. Das ist der Moment, in dem der Heidenspass beginnt. Der Rucksack wird sämtlichen sitzenden Leuten einmal ins Gesicht geknallt und dem Typen dahinter in den Bauch geboxt. Alle sind empört, nur der Täter selbst ist völlig ahnunglos.


6. Die ungezogenen Knirpse

Was mich am meisten nervt, sind schreiende Kinder. Nein, falsch. Generell Kinder. Also nicht dass ihr mich falsch versteht: Ich mag Kinder. Aber nicht in Zügen und keine fremden und nur süsse und schöne und nur wenn sie viel schlafen und leicht zu beruhigen sind und sie ruhig sitzen können und sie geduldig sind. Dann mag ich die echt.


7. Die Taschenticketlöser

Kennt ihr diese dreisten Menschen, die in vollen Zügen ihre Taschen auf den Sitz daneben legen, damit sich da keiner mehr hinsetzen kann? Ich setz mich dann immer absichtlich da hin. Hähähä!

8. Die sozialen Soundteiler

Ok, ich gebe zu: Ich gehöre auch dazu. Aber wenn das jemand anderes macht, ist das doch was ganz anderes. Es geht um das zu laute Musikhören. Aber manchmal muss man das auch. Zum Beispiel wenn Kinder schreien, die Gangstajugend meine Ohren mit ihren hirnlosen Aussagen schädigen oder ein anderer Typ mit zu lauter Musik gegenüber sitzt.

9. Die nassen Stinkhunde

Ich hasse Hunde. Vor allem wenn sie stinken. Und in Zügen und Bussen und eigentlich überall auf der Welt. Nur so kleine rattenähnliche sind ok. Die kann man auch mal in die Jackentasche stecken wenn die nerven. Und das mit dem verhungern lassen geht auch scheller.

10. Die Privatsphärenlosen

Wahhh wie ich diese Frauen hasse! Meine Fresse, es interessiert keine Sau, mit wem ihr es alles getrieben habt, ob die Lisa mal wieder abgelästert hat und ob das Geschenk von Marcel nun ein Zeichen dafür war, dass er es ernst meint oder nicht! Besprecht das gefälligst woanders.
Bahh, jetzt hab ich mich mal wieder in Rage geschrieben und es sieht fast so aus als wär ich ein genereller Menschenhasser. Das bin ich aber nicht. Echt nicht. Wirklich. Naja, denkt was ihr wollt, ich wünsche euch ein schönes Wochenende!


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