Kaputter Schirm
Heute hat der Deutsche Bundestag mit den Stimmen einer ganz großen Koalition aus CDU/CSU, FDP, SPD und Bündnis 90/Die Grünen gegen jede Vernunft - und gegen die Stimmen der LINKEN - die "Hebelung" des "EFSF-Rettungsschirms" beschlossen. Auch ich habe mit NEIN gestimmt.Vermutlich haben das Prinzip der Hebelung viele Parlamentarier der zustimmenden Fraktionen nicht verstanden. Mein Kollege Axel Troost, finanzpolitischer Sprecher der Linksfraktion, hat es verständlich erklärt:
(...) Der Rettungsschirm ist mit einer bestimmten Menge eines wasserundurchlässigen Materials bespannt. Will man den Schirm größer machen - so würde man sich üblicherweise denken –, braucht man entsprechend mehr von diesem Material. Da die nationalen Parlamente aber nicht mehr Material zur Verfügung stellen, kommen die Regierungen kurzerhand auf die Idee, das Material einfach strammer zu ziehen. Sie erklären den belämmerten Parlamentariern, das Material sei sehr flexibel und könne ohne weiteres auf die vier- bis achtfache Größe gedehnt werden. Die Parlamentarier wiederum fragen sich: Wenn das stimmt, warum haben die Regierungen uns das nicht gleich gesagt? Dann hätten wir ja nur ein Viertel bis Achtel des ursprünglich nötigen Materials zur Verfügung stellen müssen.
Was die Regierungen verschweigen: Die schützende Schicht des Schirms wird beim Ziehen immer dünner, und keiner weiss, wie lange sie diese Spannung aushält und wann sie reißt. Im Normalzustand wäre ein Loch im Schirm eben ein Loch. In gehebeltem Zustand aber wird das gedehnte Material bei einem Schaden zerfetzt, wie die Hülle eines platzenden Luftballons. Im Ergebnis wäre die gesamte Bespannung des Schirms futsch. (...)
Den ganzen Beitrag, auch mit Lösungsvorschlägen der LINKEN, können Sie hier nachlesen.