Gangbetten gibt's net

Gangbetten gibt’s net
Gangbetten gibt’s net

Es gibt im optimierten, effizient gemachten Krankenhaus nur zwei Optionen, 
entweder stehen oft viele Betten leer,
oder sie stehen in Spitzenzeiten am Gang.

Dass  wird politisch abgestritten und deshalb findet sich regelmäßig jemand, der das gegenteil in die Medien trägt. 
Zuletzt, so sagt man, war das im Wiener Donauspital ein FPO Bezirkspolitiker, der Fotos von Gangbetten der Presse zuspielte, nachdem Marhold deren Existenz abstritt..
Danach sprach der Generaldirektor wie immer in diesen Fällen von lokalen Managementfehlern (Seit 22.00 Uhr soll es im SMZ Ost keine Gangbetten mehr geben), weil ja alles nur nie das System Schuld tragen kann
(http://wiev1.orf.at/stories/205524
und man vergass die Sache wieder bis sie wieder in die Medien kam:
http://wien.orf.at/news/stories/2529565/ 

In den Spitälern des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV) stehen immer mehr Gangbetten. In den ersten beiden Monaten des Jahres lagen 6.700 Menschen am Gang, um 1.000 mehr als im Vorjahr.

Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely verkennt das Problem wieder einmal total, indem sie die falsche Worthülse hervor zieht:
Ein Problem sind für sie etwa die Öffnungszeiten der niedergelassenen Ärzte.
Die limitierten Öffnungszeiten der Ordinationen führen zu überfüllten Ambulanzen! Wenn man aber nicht davon ausgeht, dass ein nicht aufnahmepflichtiger Patient nur deshalb in ein Spitalsbett gelegt wird, damit er nicht die Sitzbänke der Ambulanz verstellt, dann haben die Ordis nix mit den Gangbetten zu tun. Viel eher mit der fehlenden Versorgung mit Pflegebetten, was aberwieder in ihren Bereich fällt und nicht in den des Bundes. Da aber beide nicht über die ausreichende finanzielle Bedeckung verfügen, schiebt man sich halt das problem solange gegenseitig zu, bis es wieder für einige Monate vergessen wird. 
Zumindest in de Öffentlichkeit, denn die im System arbeitenden leiden arbeitstäglich darunter.

Was es noch in die Medien geschafft hat sind die Ergebnisse einer IFES-Befragung im KAV: http://wien.orf.at/news/stories/2529542/ 
70% der insgesamt 1.414 Befragten klagten in erster Linie über Personalmangel durch Einsparungsmaßnahmen in den vergangenen Jahren.

30 Prozent der JungärztInnen gaben an, dass sie nicht noch einmal den Weg des Mediziners einschlagen würden.

Die Zunahme an bürokratischen Aufwand (mißglückte EDV Roll outs) nimmt Zeit für die direkte Patientenversorgung. 
Das Durchschnittsalter der Beschäftigten in der Geriatrie liegt bei mehr als 50 Jahren. 
78 Prozent der Befragten sind schon Opfer von Aggression und Gewalt geworden. Besonders in den Bereichen Psychiatrie, Unfallchirurgie, Notaufnahmen und Geriatrie kommt es laut Studie immer wieder zu körperlichen Übergriffen gegen das Personal. 
Dabei war die Befragung de facto nicht anonym, da die Identität des Ausfüllenden durch eine Reihe von zusätzlich abgefragten Merkmalen sehr transparent wurde. Dies mag auch der Grund dafür sein, dass die überwiegende Mehrheit der über 30.000 Beschäftigten die Befragung verweigert hat.
Siehe auch:
http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=53958 
http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=53877
http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=35008 
http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=33516


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