Nach Dragon Quest: Heroes mit actionreichen Schlachten, folgte nun ein ganz neues Kapitel in der Spieleserie: Denn Action-Rollenspiel trifft auf Bauelemente à la Minecraft. Ob diese auf den ersten Blick doch ungewöhnliche Mischung Methode hat, verraten wir euch im Test.
Um was geht es?
Dragon Quest Builders ©Armor Project, Bird Studio, Square Enix Dieses Mal scheint es dem fiesen Drachenfürsten gelungen zu sein, denn die ganze Welt Alefgard liegt in Trümmern und die Monster herrschen über das Land. Nur Ruinen zeugen von einst prächtigen Städten, Dörfern und Königshäusern. Die wenigen Überlebenden sind in den Weiten der durch Dunkelheit beherrschten Lande verstreut und ihrer Schaffenskraft beraubt.Eine alte Legende erzählt jedoch von einem Erbauer, jener Person dem die Schaffenskraft noch innewohnt und der auserwählt ist Alefgard in seinem alten Glanz erstrahlen zu lassen. Und dieser Moment ist nun gekommen: gerufen durch eine Göttin, erwacht der Erbauer und mit dem Banner der Hoffnung nimmt das Schicksal der Welt seinen neuen Lauf.
Story
Dragon Quest Builders ©Armor Project, Bird Studio, Square Enix Die Grundstory von Dragon Quest Builders ist simpel und klassisch gehalten: Eine zerstörte Welt und nur eine Person bringt Licht ins Dunkle. Klingt auf Anhieb langweilig und bekannt, doch der Reiz an der Story steckt nicht hier, sondern in den Geschichten der einzelnen Kapitel die individueller gar nicht sein können: Die Kapitel erzählen von Freundschaften, Familie, Liebe, Nächstenliebe und dem Tod, der scheinbar immerzu allgegenwärtig ist.Charaktere
Die Charaktere denen wir begegnen könnten fast nicht unterschiedlicher sein: So treffen wir auf geborene Anführer, Egoisten oder gar Angsthasen. Dennoch hat jeder von ihnen seinen rechten Platz im Stadtleben und das Ziel ist doch stets immer dem eigenen Wohl dem der Allgemeinheit über gestellt.
Dragon Quest Builders ©Armor Project, Bird Studio, Square Enix
In Cantlin treffen wir beispielsweise auf Pili, einem doch recht jungen Mädchen, das aber genau weiß, was es möchte und sich auch nicht scheut, einen herum zu kommandieren. In Kol und Galenholm begegnen wir hingegen auf Stipe, der zwar ein Muskelprotz, aber dafür auch ein ziemlicher Angsthase ist, dem das Wohl seiner Freunde dennoch sehr am Herzen liegt.
Spieldesign
Als Spieler übernimmt man den Erbauer, verpasst ihm einen Namen und schon befindet man sich mitten in einem gut durchdachten Tutorial. Das Prinzip ist aber dennoch sehr einfach: etwas zerstören, um Neues zu kreieren. Dabei sind die Anforderungen anfänglich recht einfach: ein spärliches Zimmer mit einer Fackel und einer Strohmatte zum Schlafen oder das Einrichten einer einfachen Küche. Mit der Entwicklung der Stadt beziehungsweise mit den folgenden Kapiteln werden die Ansprüche stetig anspruchsvoller und die Rezepturen komplexer.
Eine zwei Block hohe Mauer, eine Tür und eine Lichtquelle ergeben somit bereits schon einmal einen einfachen Raum. Doch damit ist es natürlich nicht getan: Nahrung muss hergestellt werden können, ebenso wie Waffen, Rüstungen und Möbel. Und dafür bedarf es an verschiedensten Materialien wie Früchte, Pflanzen, Holz und Erz. Vieles kann zwar der Natur abgerungen werden, aber ebenso vieles gibt es nur von den zahlreichen Monstern, die im Land verstreut sind.
Mit Schild, Hammer und großem Hunger
Dragon Quest Builders ©Armor Project, Bird Studio, Square EnixDass Kämpfe nicht im Vordergrund stehen, ist wohl jedem mittlerweile aufgefallen und dennoch müssen wir uns stetig in eben diese stürzen, um unsere Stadt zu verteidigen, neue Freunde zu retten oder gar wichtige Materialien zu ergattern. Dabei gibt es kein Erfahrungspunktesystem, wie man es gewohnt ist, man sucht also vergebens nach einer typischen Charakterentwicklung für das Rollenspiel-Genre.
Wer also stärker werden will, der muss neue Waffen bauen und diese anlegen. Aber nicht nur Waffen spielen eine Rolle in Kämpfen, sondern auch Rüstungen und Accessoires können natürlich lebensrettend sein. Somit wäre ja schon mal, minimalst gesehen, der eigene Angriff und die Abwehr auf Vordermann gebracht. Jetzt gibt es noch die essenziellen Lebenspunkte, doch auch dafür haben die Entwickler eine interessante und praktische Lösung parat: Lebenssamen. Die Lebenssamen bekommen wir bei Aufträgen oder aus der einen und anderen Schatztruhe. Ein Lebenssamen erhöht unsere Lebenspunkte um fünf und regeneriert zudem all unsere Energie, also ideal taktisch einsetzbar.
Fleißige Bauarbeiter werden natürlich auch irgendwann hungrig. Neben der Energieanzeige gibt es dafür passend eine Anzeige, die sich als fünf Brote darstellt. Dabei steht ein Brot für 20 % Hungergefühl. Man sollte also regelmäßig Nahrung mit sich führen und diese auch zu sich nehmen. Wenn der Erbauer dennoch mal am verhungern ist, muss man sich nur bedingt Sorgen machen. Wie eine Vergiftung, frisst die Anstrengung dann einfach ein wenig von den Lebenspunkten, aber auch diese haben irgendwann ihr Ende.
Frei nach Gutdünken: Schlafen oder Arbeiten
Dank Story und Aufträge haben wir einen roten Faden, dem wir natürlich folgen können. Doch zwingt uns das Spiel dies nicht unter Zeitdruck zu tun, na gut, nur wenn man nicht scharf darauf ist, alle Herausforderungen auf Anhieb zu meistern.
Ohne Zeitdruck können wir uns also den gestellten Aufgaben widmen oder unserer Fantasie freien Lauf lassen.
Dragon Quest Builders ©Armor Project, Bird Studio, Square Enix
Dabei sollte man jedoch grundsätzlich das Tag- und Nachtverhalten im Auge behalten Denn nachts gesellen sich beispielsweise aggressive Zeitgenossen unter die üblichen Monstern und diese können wirklich lästig werden, weil sie euch mal eben bis in euer Lager verfolgen können.
Wer aber lieber uneingeschränkt die Umgebung erforschen möchte, kann das freilich tun. Überall lassen sich verschiedene Höhlen, Truhen und Ruinen finden, die auch das eine oder andere Rätsel parat halten. Neben dem Tag- und Nachtrhythmus sollte man sich auch im Klaren sein, je weiter man sich vom Lager weg bewegt, desto stärker werden auch die Monster.
Die Welt ist mein Baumarkt
In vielen Punkten zeigt sich das Spiel modern und innovativ, aber dann wird man zunächst einmal mit einem kleinen Inventar konfrontiert, das zunächst altmodisch wirkt und in so einem Spiel eigentlich nichts zu suchen hat.
Dragon Quest Builders ©Armor Project, Bird Studio, Square Enix
Man läuft also anfänglich stetig zurück in das Lager und beginnt die gesammelten Rohstoffe zu verarbeiten und gegebenenfalls erstellte Gegenstände zu platzieren. Sobald man Truhen bauen kann, hat man quasi unendlich Platz für Gegenstände. Und etwas später können wir dann auch schon eine sehr große Truhe bauen, in denen dann die Gegenstände verschwinden, die in unserem direkten Inventar nicht mehr Platz finden. Im Gegenzug können aber diese Gegenstände jederzeit aus der großen Truhe via Menü abgerufen werden.
Grafik und Sound
Optisch ist das Spiel quadratisch-fröhlich gehalten, was natürlich nicht nur dem Bausteinprinzip à la Lego zu verdanken ist. Das Weltbild ist abwechslungsreich und beschert uns saftige, grüne Wiesen, ausgedörrte Ebenen und stürmische Wüsten. In Höhlen oder kleinen Gebäuden kann die Kameraführung jedoch ab und zu zum Problem werden und die Grafik überlagert sich manchmal etwas, wodurch es dann aussieht, als würden wir direkt in einem Erdblock stehen. Hier merkt man dann jedoch den Übergang der Kamera in die Egoperspektive. Aber auch die Egoperspektive bringt seine Probleme mit sich, da man sich mal fix beim munteren Erzabbau verirren kann.
Oftmals kommt es auch vor, dass unser Erbauer hinter einer Mauer oder sonstigen verschwindet und wir diesen nicht mehr sehen. Das sorgt natürlich auch für besondere Herausforderungen, wenn man sich just in dem Moment mit einem Monster anlegt, auf das man komfortabler Weise verzichten könnte.
Musikalisch hingegen kann das Spiel voll punkten und sorgt mit klaren, imposanten Melodien für abwechslungsreiche Situationen und epische Momente. Dennoch hat natürlich auch die Dauerschleife seine Tücken und so kann die Melodie nach Stunden doch zu einem lästigen Übel werden. Auf eine Synchronisation hat man jedoch gänzlich verzichtet.
Präsentation
Die typisch blaue Amaray von Dragon Quest Builders Day One Edition zeigt unseren tatkräftigen Erbauer und im Hintergrund unter anderem den altbekannten Golem. Die Rückseite zeigt in drei kleinen Screenshots, was das Spiel zu bieten hat und macht Lust auf mehr .
Die Day One Edition bringt zusätzlich einen Code mit, mit dem drei Anleitungen freigeschaltet werden können: die Anleitung für Frühlingspulver, die Anleitung für schleimige Blöcke und die Anleitung für goldfarbene Blöcke.
Obwohl das Spiel auch für Sonys Handheld erschienen ist, bietet das Spiel keine Crosssave-Funktion, dafür aber wenigstens Remote Play.
Galerie
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Publisher Square Enix
Entwickler Armor Project, Bird Studio, Square Enix
Veröffentlichungsdatum 14.10.2016
Genre Action-Rollenspiel, Puzzle
Plattform PlayStation 4, PlayStation Vita
Text Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch
Spieleranzahl 1
USK 6
UVP 59,99€
Trailer zu "Dragon Quest Builders" auf YouTube ansehen!Folgt uns doch auch auf Facebook, Twitter und Google+ um keine spannenden Neuigkeiten zu verpassen. Vergesst auch nicht unseren YouTube-Kanal zu Abonnieren. Lektoriert von Sabine S.