Pompös, furios, provozierend sind Prädikate für Game of Thrones, die nicht minder eine äquivalente Erwartungshaltung gegenüber der Ausstellung des Franchise evozieren.
So ist es wenig verwunderlich, dass bereits kurz nach dem Verkaufsstart der Tickets keine mehr vorhanden waren. Wir sprechen hier von einem Zeitraum von ca. 30 Minuten. Gesagt sei hierbei, dass die Tickets kostenlos waren. Gesagt sei auch, dass nicht wenige Tickets daraufhin bei Ebay für 80 Euro angeboten wurden.
Nun, was gibt es zu sehen auf der Ausstellung?
Mehr Fotos gibt es hier: http://life-style-check.de/?p=1084
Insgesamt um die 70 Originalrequisiten aus den Staffel 1-5. Darunter die Kostüme der einzelnen Häuser: Stark, Tyrell, Lannister etc., sowie zum Beispiel die Krone von König Joffrey oder aber auch die Dracheneier von Daenerys. Wer sich im Vorfeld oder während des Besuches noch auf der offiziellen Seite der Ausstellung angemeldet hat und seinen persönlichen Code mitbringt, konnte sich vor Ort in einen Weißen Wanderer verwandeln lassen. Wer es heißer mag, der durfte sich auch von einem Drachen verbrennen lassen. Die Fotos bzw. Videos gibt es dann nach etwa 24 Stunden per Mail zugeschickt.
Ein absolutes Highlight war die Simulation der Fahrstuhlfahrt auf „Die Mauer“. So betritt man ein Replika des Fahrstuhls und bekommt das neue „Oculus Rift“ aufgesetzt, eine Brille, die vor den Augen ein 3D Panorama der Filmumgebung projiziert, in dem man sich umguckt indem man sich umguckt. Dazu kommt ein Kopfhörer. Und schon geht´s los: Die authentische Soundkulisse, das Panorama und die Luft die einem ins Gesicht geblasen wird während des virtuellen Aufstiegs, sorgen sehr schnell dafür, dass die Knie anfangen zu schlottern. Originell und spaßig!
Am Ende der Ausstellung erwartet einen dann der HBO-Shop. Abgesehen von den Fanartikeln, die sich auch online erwerben lassen, gibt es T-shirts, Poster, Taschen die exklusiv für Ausstellung hergestellt wurden. Leider gibt es dabei keine originellen Designs, die das sonst relativ ansprechende Repertoire der T-shirts, Tassen usf. erweitert, sondern lediglich die obligatorischen „Ich-war auf der Ausstellung“ Artikel.
Was gibt es nicht zu sehen auf der Ausstellung?
Insgesamt ist der Ausstellungsbereich sehr komprimiert. Auch der Eingangsbereich ist nicht sehr einladend. Drinnen angekommen erwartet der ein oder andere sicherlich Hostessen, die auch in Game of Thrones Manier gekleidet sind. Etwa eine Kostümierung im Sinne der Starks, im entsprechenden Bereich der Ausstellung. Leider Fehlanzeige. Auch Prominenz ist keine geplant. Wer also gehofft hat Schauspieler aus der Serie zu treffen geht leider leer aus. Lediglich zum Pre-Opening kamen Liam Cunningham (Devos Seewert) und Tom Wlaschiha (Jaqen H´ghar). Tatsächlich bietet die Ausstellung nicht viel um dort zu verharren. Ich habe nach 40 Minuten alles gesehen und bei den Interaktiven ständen mitgemacht. Das mögen an der Stelle Hardcore-Fans anders sehen, jedoch sollte man sich fragen, ob man im schlimmsten Fall 80 Euro bezahlen möchte und gegebenenfalls noch eine lange Anreise antreten will.
In meinen Augen war die Ausstellung weder pompös, furios oder provozierend. Ein paar nette Ideen, wie etwa die Fahrstuhlfahrt, jedoch insgesamt wenig motivierend um länger zu bleiben. 80 Euro würde ich dafür nicht bezahlen wollen. Es ist auch furchtbar, dass Fans der Serie, die sich auf die Ausstellung gefreut haben, letzten Endes darunter leiden müssen, dass andere Leute aus den Tickets Profit ziehen möchten.
Valar Morghulis
