Galerie Loris: Werner Huthmacher — Micronesia

Galerie Loris: Werner Huthmacher — Micronesia

In den Micronesia-Arbeiten von Werner Huth­macher geht es darum, die Grenzen zwischen tat­sächlichen foto­grafischen Objekten und der Idee eines Ab­bildes auf­zu­heben. Bei diesen Bildern lässt sich nicht mehr unter­scheiden, welcher Bereich vorne oder hinten liegt, die Bilder erscheinen zwei­dimen­sional und bieten trotz­dem eine immense Tiefe und Öffnung. Zu sehen ab 14. November in Berlin.

Ausstellungsbeschreibung

Ein Fotograf hat immer das Problem, dass das Objekt, das er fotografiert, tatsächlich da sein muss, bzw. dass er vom Objekt abhängig ist, selbst wenn es nur das Licht ist. Meistens beleuchtet das Licht die Objekte, die wiederum fotografierbar sind. In anderen Kunstformen kann der Künstler sich etwas ausdenken und diese Idee einfach umsetzen, ohne dass es ein Objekt geben muss, das zwangsläufig gezeigt wird. Diese neue Arbeit des Fotografen und Künstlers Werner Huthmacher ist der Versuch, sich über diese Grenzen hinwegzusetzen, und dabei das Objekt zwar nicht komplett zu ignorieren, aber es zumindest in den Hintergrund rücken zu lassen. Es geht um die Idee des Bildes anstelle eines Abbildes, und die wird erst in der Ungegenständlichkeit offensichtlich.

Nach der letzten Einzelausstellung von Werner Huthmacher „Neue Galerie“, die bei Loris zu sehen war, ist auch diesmal ungegenständliche Fotografie mit Farbe als stilistisches Mittel das zentrale Thema der Ausstellung. Während „Neue Galerie“ noch einen installativen Charakter hatte, nämlich der Versuch eines raumbezogenen Entwurfs für einen prominenten Ausstellungsraum am Beispiel der Neuen Galerie in Kassel zu sein, ohne dass  es je Pläne einer konkreten Ausstellung dort gegeben hätte, geht Werner Huthmacher in dieser aktuellen Arbeit von 2014 einen Schritt weiter oder besser gesagt einen Schritt zurück und verweist das Bild auf sich selbst statt einen Ausstellungsraum zu bespielen.

Weiterhin entscheidet sich Werner Huthmacher hier gegen die Serie und das Serielle, das die Fotografie nahe legt. Statt eine Geschichte in mehreren Bildern zu erzählen, soll diesmal die Geschichte in einem einzelnen Bild stattfinden.

Bei diesen hochformatigen Bildern kann der Betrachter nicht mehr unterscheiden, welcher Bereich vorne oder hinten liegt, die räumliche Wahrnehmung greift nicht mehr, die Bilder erscheinen zweidimensional und bieten trotzdem eine immense Tiefe und Öffnung, die allein auf Licht und Farbe beruht.

Die Bilder haben einen Charakter und treten als Typen in den Vordergrund. Es sind unterschiedliche Typen, die nicht zusammenpassen müssen, aber auch miteinander und nebeneinander auskommen können. Sie passen sich keinem Ort an, sie stehen für sich selbst, was nicht heißt, dass sie nicht miteinander kommunizieren.

Wann und wo

15. November bis 13. Dezember .2014
Eröffnung: Freitag, 14. November 2014 um 19:00 Uhr
Künstlergespräch | Finissage: Freitag, 12. Dezember 2014 um 19:00 Uhr

Galerie Loris
Potsdamer Straße 65
10785 Berlin


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