Gähnende Langeweile in der Allianz Arena

Bayern Munich's Mario Gomez (R) is tackled by Werder Bremen's Mikael Silvestre during their German Bundesliga soccer match in Munich September 11, 2010. REUTERS/Wolfgang Rattay (GERMANY - Tags: SPORT SOCCER IMAGES OF THE DAY) ONLINE CLIENTS MAY USE UP TO SIX IMAGES DURING EACH MATCH WITHOUT THE AUTHORITY OF THE DFL. NO MOBILE USE DURING THE MATCH AND FOR A FURTHER TWO HOURS AFTERWARDS IS PERMITTED WITHOUT THE AUTHORITY OF THE DFL. FOR MORE INFORMATION CONTACT DFL DIRECTLY

Die deutsche Bundesliga wird international als eine Vorzeigeliga hochgehalten- vernünftig geführt, jede Menge Fans, und hohe Qualität. Nach der WM im eigenen Land 2006 kann die Bundesliga zudem einige hochmoderne Stadien vorweisen, unter anderem die beeindruckende Münchner Allianz Arena.  Stehbereiche in den Stadien, günstige Ticketpreise, gratis Anreise zu den Spielen, Bier und Bratwurst tragen zur berüchtigten Atmosphäre in den Stadien bei.

All das war Grund genug zu der Annahme, dass Bayern gegen Werder am vergangenen Samstag (12.9.2010) ein einmaliges, außergewöhnliches Fußballerlebnis wird, ein Spiel das seinesgleichen sucht. Doch es war langweilig.

Talente und Tore dünn gesät

Die Vorfreude im Stadion war schnell dahin nach einer ersten Halbzeit, die man euphemistisch „ruhig“ nennen könnte. Pech vielleicht, denn es war die einzige Bundesliga-Partie an diesem Wochenende, in der kein einziges Tor gefallen ist, und ein Spiel das oft versprach in Gang zu kommen, und dann doch nur vor sich hinplätscherte.

Franck Ribery stach heraus, wie er sich geschickt durch den linken Flügel schlängelte, und Bremens Mittelfeldspieler Marko Marin schien sein Erbe als bester Fußballspieler aller Zeiten antreten zu wollen, doch abgesehen davon war echtes Talent dünn gesät.

Keine Leidenschaft, keine Spielfreude

Zur Verteidigung der Spieler muss man sagen, dass Werder gegen den amtierenden Deutschen Meister verständlicherweise die Bremse eingelegt hatte und die übliche Kampfeslust drosselte, während die Bayern nach der langen WM-Pause immer noch nach Form rangen. Außerdem hatten sie mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Arjen Robben zu kämpfen. Und trotzdem, wo waren die unermüdliche Leidenschaft, die grenzenlose Spielfreude? Sogar Mark van Bommel spielte so zurückhaltend, dass er sich nicht seiner Lieblingsbeschäftigung, dem unnötigen Foulen der Gegenspieler, hingab.

Wenn die Titelverteidiger auch in dieser Saison eine Chance auf den Sieg haben wollen, müssen sie zusehen, dass sie wieder in Form kommen. Wo bleibt die Spielfreude? Anders wird man der Leidenschaft eines Francesco Totti und Co nicht standhalten können.

Magdalena Ehnes bloggt zur Bundesliga und zur Champions League.


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