Das während der Finanzkrise ins Wackeln geratene Institut war vor zwei Jahren vom libyschen Staatsfonds gerettet worden. Seitdem sitzt mit Farhat Omar Bengdara ein Vertreter des jüngst als Diktator entlarvten libyschen Staatschefs Muammar Gaddafi im Vorstand. Bengdara war schon als junger Mann Mitglied von Gaddafis Revolutions-Komitee und später auch mal damit beschäftigt, Aufstände von Dissidenten niederzuschlagen. Heute leitet er die Zentralbank des Despoten-Regimes - und die sieben Prozent Anteil, die Gaddafi an der Unicredit-Bank hält.
mit denen umgegangen werden müsse, "die dem Menschenschlächter weiter die Treue halten". Der frühere Sowjetverein hatte den AS Rom, der zum Teil ebenfalls Gaddafi gehört, entschlossen aus dem Wettbewerb eleminiert.
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle, zuletzt im Wahlkampf erfolgreich mit der Anberaumung des ersten "Benzingipfels" seit 1934, hält mit seiner Empfehlung nicht hinterm Baum: "Die Bundesregierung setzt so ein weiteres deutliches Zeichen dafür, dass sie fest an der Seite derjenigen ist, die Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Libyen fordern."
Brüderles Parteikollege Guido Westerwelle prangerte derweil im "Morgenmagazin" wieder "spätrömische Dekadenz" an. Sie zeige sich diesmal darin zeige, dass Fußballverbände und Fußballvereine mit Unternehmen paktierten, die von Diktatoren unterwandert seien. Unausgesprochen schwinge dabei, so Beobachter, die Forderung an Uefa und FC Bayern mit, sich ebenso entschieden von mittelbar mit dem libyschen System verstrickten Personen und Institutionen zu trennen wie er das verbal von Gaddafi getan hatte. Der libysche Diktator hatte den Liberalen im November vergangenen Jahres mit einer Forderung nach mehreren Milliarden EU-Fördermitteln verärgert. dabei hatte die Europäische Union Libyen erst kurz 50 Millionen Euro zugesagt, um Flüchtlinge zu bekämpfen.