SPD-Chef Sigmar Gabriel erinnert sich ganz genau. "Wir wurden wir kritisiert, als Kurt Beck damals Gespräche mit den gemäßigten Taliban forderte", flunkerte der derzeit amtierende Vorsitzende der deutschen Sozialdemokratie vor dem Bundestag. Das "wir" band ihn, seinerzeit noch als Pop-Beauftragter dilettierend, wie selbstverständlich in die Forderung des Mecki-Igels der deutschen Politik ein: Gabriel, so will Gabriel damit sagen, war schon immer für das große "Einbinden", für das Völkerverbinden, die "innere Zivilität" (Gabriel) und Befriedung durch Rückzug.
Gabriel ist da ganz entschieden, und das schon seit langer Zeit, er hat es nur ewig nicht herumgetratscht. Im Google-Archive, der unbestechlichen Protokollmaschine deutschen Politikergeschwätzes, findet sich bis heute kein Eintrag, der Gabriels Begeisterung für Gespräche mit "gemäßigten Taliban" für die Nachwelt festgehalten hat. Auch das "Spiegel"-Archiv vermerkt keine entsprechende Äußerung des Wahl-Magdeburgers mit dem raumgreifenden Helmut-Kohl-Körper.