gab&gal – Feronia
6RockIm Westen nix Neues? Fehlanzeige! Am 22. Dezember erscheint nach langer Entstehungsphase das zweite Album des Vorarlberger Bandprojekts gab&gal.
Nach dem regionalen Erfolg des Debütalbums im Heimatbundesland will die fünfköpfige Band nun mit ihrer zweiten Platte national und international richtig durchstarten. Das neue Album trägt den Namen Feronia und ist die Vertonung des Reisetagebuchs von Sänger Gabriel Hehle. Die teilweise psychodelischen, typisch-60er Jahre Gitarren erinnern bereits beim ersten Hören enorm an die Pink Floyd-Ära und malen einem Urlaubsbilder von romantischen Sonnenuntergängen am Strand, schneebedeckten Berggipfeln, abenteuerlichen Roadtrips und aufregenden Nächten in einer fremden Großstadt in die Gedanken.
Die Texte sind in einem eher einfachen Englisch gehalten, der Versuch eine mysteriöse, atmosphärische Stimmung heraufzubeschwören gelingt nicht immer zur Gänze. Hier muss man leider anmerken, dass die englische Aussprache teilweise etwas gewöhnungsbedürftig ist, was aber durchaus auf das Herkunfts-Bundesland und den damit verbundenen, besonderen Dialekt geschoben werden kann und nicht unbedingt weiter störend ist.
Positiv ist Gabriels besondere, raue Stimmfarbe und die Tatsache, dass das Album von Keller Records Feldkirch wirklich absolut einwandfrei produziert wurde. Die Musik von gab&gal lässt sich easy hören und wird mit Sicherheit vor allem bei der Psychodelic-Rock-Generation auf viel Gefallen stoßen. Trotzdem muss zugegebenermaßen gesagt werden, dass sich die meisten Tracks generell wohl eher als Hintergrundmusik bei einem gemütlichen Lagerfeuercamp eignen, als für ein tanzfreudiges Live-Konzert.
Songtechnisch können One Way Ticket und Revenge of the Pope als Highlights hervorgehoben werden, weil sie sofort als einzigartig und besonders hervorstechen. Das Album bietet eine Mischung aus Liedern mit interessanten Melodieabfolgen, die eine spezielle, wunderschöne Männerstimme untermalen, während andere Songs leider eine etwas eher einschläfernde Wirkung versprühen. Nichtsdestotrotz ist das Album ein schönes Stück Musik, das es auf alle Fälle verdient hat, gehört zu werden.
gab&gal feiern mit ihrer neuen Platte ein Comeback der 60’s-Rockmusic und beleben damit eine Seite der österreichischen Musikszene aufs Neue. Neu ist ja bekanntlich immer besser, aber ob die Musik beim heutigen Publikum tatsächlich genau so gut ankommt wie damals zu Woodstock-Zeiten, bleibt abzuwarten.
gab&gal – Feronia, www.gabandgal.com
Autor
Alica OuschanAufgabenbereich selbst definiert als: Abenteuerlustige Festival-Nomadin. Findet „It ain’t the speakers that bump hearts, it’s our hearts that make the beat“ (Twenty One Pilots) die einzig wahre Herangehensweise, um Musik zu verstehen.
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