„Gab es nicht mal …?“ Internetphänomene, die heute keiner mehr kennt

Erstellt am 6. März 2015 von Freisign

Google, Facebook, Twitter – diese Namen sind so bekannt und präsent in unserem Alltag, dass es undenkbar scheint, sie irgendwann nicht mehr zu kennen, oder nur noch als ferne Erinnerungen irgendwo im Langzeitgedächtnis gespeichert zu haben. Die Suchmaschine Google, die Social-Media-Plattform Facebook und der Mikroblogging-Dienst Twitter gehören zu den größten Internetphänomen der Gegenwart und haben Milliarden von Fans und Nutzer auf der ganzen Welt. Sind sie folglich sicher davor, irgendwann in den tiefsten Archiven der technologischen Geschichte zu landen?

Riskiert man einen Blick in eben jene Archive, stößt man auf eine ganze Reihe von Internetphänomenen, die vor nicht allzu langer Zeit äußerst populär waren und heute komplett aus dem Blickfeld verschwunden sind. Gab es nicht mal …

AltaVista

Als der Begriff „Google“ noch allenfalls als lustiger Sprachfehler auftrat, durchsuchten Nutzer das Internet üblicherweise mit AltaVista. Das Forschungsprojekt eines Unternehmens aus den USA war eine der ersten Suchmaschinen, die eine Volltextrecherche im World Wide Web ermöglichte, und ging 1995 an den Start. Bis zum Jahr 1999 blieb AltaVista führend unter den Suchmaschinen und etablierte unter anderem das Übersetzungstool Babel Fish. Dann kam Google. Gegen den neuen, viel leistungsfähigeren Konkurrenten verlor AltaVista rasant an Boden. Am 8. Juli 2013 ging AltaVista endgültig offline.

LetsBuyIt.com

Im Jahr 1999 ging mit LetsBuyIt.com ein damals innovatives Shopping-Portal in Deutschland an den Start. Interessenten eines Produktes sollten zusammengeführt werden, um Mengenrabatte zu erzielen. LetsBuyIt.com befeuerte den wachsenden Verkaufsboom im Internet, schlitterte aber schnell in die Negativschlagzeilen. Probleme mit dem Rabattgesetz und Fehler in der Geschäftsführung bedeuteten letztlich den Untergang des Shopping-Portals. 2008 wurden die Namensrechte verkauft und werden heute für ein Preisvergleichs-Portal verwendet.

Lycos

Lycos mit einem Spürhund, genauer gesagt einem schwarzen Labrador, als Maskottchen war ein Internetportal, das neben einer Suchmaschine und Kommunikationsdiensten auch Webseiten-Hosting und eine Online-Community zur Verfügung stellte. Trotz des umfangreichen Angebots gelang es Lycos aber nicht, langfristigen wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen. Zahlreiche Sparten, unter anderem das Domaingeschäft, wurden ab 2008 nach und nach verkauft oder eingestellt.

StudiVZ

Das soziale Netzwerk StudiVZ erfreute sich in Deutschland größter Popularität und war hierzulande eine der meistgenutzten Online-Plattformen überhaupt, bis Facebook um die Ecke bog, bzw. über den großen Teich kam. Facebook Deutschland ließ StudiVZ in die Bedeutungslosigkeit abrutschen. Von der Blütezeit mit über 6 Millionen registrierten Nutzern ist StudiVZ heute sehr weit entfernt.

ICQ

Bis vor einigen Jahren war der Instant Messenger ICQ von kaum einem internetfähigen Rechner wegzudenken. Das Echtzeit-Chatten via Textnachrichten bot die moderne und dabei kostenlose Kommunikationsmöglichkeit schlechthin. Dies änderte sich jedoch durch die zunehmende Verbreitung von Breitband-Verbindungen. Der neue Dienst Skype, der nicht nur das Verschicken von Textnachrichten ermöglicht, sondern auch Videochats und Telefonate bietet, lief ICQ zunehmend den Rang ab. Heute ist Skype das, was ICQ Ende der 1990er und zu Beginn der Nullerjahre Jahre war.