FYI – Die wichtigsten Abkürzungen im Berufsalltag Teil 1

Von Jobagent @jobagent

BTW: Wenn Sie heute Nachmittag an der Sitzung teilnehmen, kommen Sie unbedingt s.t.! Und denken Sie daran, Herr Meier den Entwurf für die PPP morgen asap zu mailen. Setzen Sie mich dabei ins Bcc. Wenn Sie noch dabei sind, der PPP den letzten Schliff zu verpassen, dann vergessen Sie nicht: Kiss! Der genaue Termin der diesbezüglichen Sitzung ist tba.

MFG

Ihr Chef

Und, alles verstanden? Wenn Sie nun dezent verwirrt auf obenstehende E-Mail schauen und sich fragen, ob Ihr Verstand womöglich an einer montagsbedingten Dysfunktion leidet, dann seien Sie beruhigt – denn so wie Ihnen gerade ergeht es tagtäglich einer grossen Anzahl von Arbeitnehmern. Spätestens seitdem die E-Mail sich als gängigstes Mittel der Kommunikation im Arbeitsalltag etabliert hat, werden Arbeitnehmer im Zuge dieser mit einer riesigen Anzahl kurioser Kürzel konfrontiert – und es scheint, als würden täglich Neue dazukommen. Die ursprüngliche Idee hinter den ganzen Abkürzungen ist, durch eine optische Verschlankungen der Nachrichten die schriftliche Kommunikation im Arbeitsalltag zu vereinfachen und zu beschleunigen. Auch in der mündlichen Kommunikation halten die Abkürzungen immer mehr Einzug, hier aber eher um „Coolness“ und „Insider Wissen“ zu demonstrieren. Kennt man die Bedeutungen der Kürzel allerdings nicht, so bewirken sie das genaue Gegenteil. Denn wer zuerst noch mühsam entschlüsseln muss, was sein Vorgesetzter mit den scheinbar wahllos aneinandergereihten Buchstaben gemeint hat, der verliert wertvolle Zeit, anstatt diese einzusparen, und wer in einer mündlichen Konversation die falsche Abkürzung an der falschen Stelle verwendet, der wirkt nicht cool, sondern macht sich im besten Fall einfach lächerlich. Um dem entgegenzuwirken, finden Sie untenstehend eine Liste der gängigsten Abkürzungen im Arbeitsalltag inklusive deren Bedeutungen.

Ablage P

Wenn Ihr Chef Ihnen zu verstehen gibt, dass das von Ihnen erstellte Dokument der „Ablage P“ zuzuordnen sei, dann sollten Sie reumütig den Kopf senken – und sich am besten gleich erneut an die Arbeit machen. „Ablage P“ steht nämlich für nichts weiter, als für „Papierkorb“, und bedeutet daher salopp gesagt, dass Sie Ihren Vorschlag in die Tonne treten können.

Asap

Asap wird, wenn es in der mündlichen Kommunikation zum Einsatz kommt, gern „äi äs äi pi“ ausgesprochen, was darauf zurückzuführen ist, dass diese Abkürzung aus dem Englischen kommt. Ausgeschrieben steht sie für „as soon as possible“, also für „sobald wie möglich“. Wenn etwas „asap“ erledigt werden soll, dann können Sie davon ausgehen, dass Sie am besten schon vor 10 Minuten damit hätten fertig sein sollen.

Bcc

Was zu tun ist, wenn ein Kollege Sie dazu auffordert, ihn bei einer E-Mail ins Bcc zu setzen, wissen Sie wahrscheinlich. Aber wissen Sie auch, dass es etwas ausmacht, ob Sie eine Person ins Bcc oder ins Cc setzen? Entgegen der Meinung vieler Arbeitnehmer, dass dies ja „irgendwie das Gleiche“ sei, besteht hier nämlich durchaus ein Unterschied! Cc steht für „Carbon Copy“ und bedeutet, dass die E-Mail auch an die dort eingetragene Adresse gesendet wird. Für den eigentlichen Empfänger ist dabei ersichtlich, dass die Person im Cc die E-Mail ebenfalls lesen kann. Bcc hingegen steht für „Blind Carbon Copy“, was bedeutet, dass die dort aufgeführte Person für den eigentlichen Empfänger „unsichtbar“ ist. Im Zweifelsfall sollten Sie also durchaus darauf achten, welche der beiden Versandarten gefordert ist.

Btw

Auch das Kürzel „Btw“ entstammt der englischen Sprache. Dort steht es für „by the way“, was sich im Deutschen zum Beispiel mit „übrigens“ übersetzen liesse.

C.t.

Wenn Sie vor einem Meeting die Nachricht erhalten, dass Ihr Gesprächspartner „c.t.“ erscheinen wird, dann können Sie ruhigen Gewissens noch einen Kaffee trinken gehen. „C.t.“ kommt nämlich aus dem Lateinischen und bedeutet „cum tempore“, was sich im weitesten Sinne als „mit Verspätung“ übersetzen lässt. Dennoch sollten Sie es dann mit der eigenen Unpünktlichkeit nicht übertreiben – da „c.t.“ nämlich dann gebraucht wird, wenn Unklarheit über die Dauer der Verspätung herrscht, kann es auch gut sein, dass es sich dabei nur um wenige Minuten handelt.

Fyi

Was zunächst aussieht, wie der Name einer subtropischen Urlaubsinsel, ist tatsächlich die Abkürzung des englischen Ausdrucks „for your information“, also von „zu Ihrer Information“. Das „i“ in dieser Abkürzung ist dabei von grösster (!) Wichtigkeit. Ohne dieses hat die Abkürzung nämlich auch eine Bedeutung – diese jedoch wollen Sie, wenn Sie es auch des Öfteren denken mögen, ganz bestimmt nicht in eine berufliche Konversation einbringen.

Kiss

Wenn Sie in einer E-Mail Ihres Chefs über den Ausdruck „kiss“ stolpern, dann müssen Sie nicht panisch anfangen zu überlegen, ob Sie es bei der letzten Weihnachtsfeier nicht womöglich doch übertrieben und dadurch falsche Hoffnungen bei selbigem geweckt haben. Kiss ist zwar auch der englische Ausdruck für Kuss, die Abkürzung „kiss“ steht im Arbeitsalltag jedoch mit aller Wahrscheinlichkeit für etwas anderes – nämlich für „keep it short and simple“, also „halte es kurz und einfach“. Um die Sache noch etwas undurchsichtiger zu gestalten, ist dies jedoch nicht die einzig mögliche Bedeutung. Im Zuge von Problemlösungsstrategien kann „kiss“ auch „keep it simple and stupid“ bedeuten, was wiederrum heisst, dass man ein Problem, respektive dessen Lösung, nicht unnötig verkomplizieren sollte.

Und, haben Sie die obenstehende Nachricht nun verstanden? Noch nicht ganz? Dann seien Sie unbesorgt – denn nächste Woche können Sie hier den zweiten Teil der wichtigsten Abkürzungen im Berufsalltag lesen! Falls Sie noch auf der Suche nach einer Stelle sind, in der Sie Ihr nun neu erworbenes Wissen anwenden können, dann schlage ich Ihnen vor, dass Sie dafür asap die Jobsuchmaschine Jobagent konsultieren – denn hier gibt’s alle zurzeit offenen Stellen in der Schweiz auf einen Klick!

Autorin: Lisa Weber

Quelle: Karrierebibel