Leitfaden zur Ernährungsumstellung
Wir geben dir im folgenden einen kleinen Fahrplan, wie du vorgehen kannst, um deinen Hund möglichst unkompliziert und ohne viele Probleme auf eine frische Fütterung umzustellen.
Denn natürlich sollte einiges beachtet werden, damit es unproblematisch verläuft. Vor allem, wenn ein Hund lange mit Trockenfutter ernährt wurde, bedeutet so eine Umstellung eine große Belastung für seinen Organismus, denn sein Verdauungstrakt hat sich an diese Art der Nahrungsaufnahme angepasst.
Auch wenn es bei vielen Hunden funktioniert, sie einfach von heute auf morgen umzustellen, ist eine sanfte Umstellung doch wesentlich empfehlenswerter. Denn natürlich weiß man vorher nicht, wie der Hundemagen reagieren wird und eine Provokation kann natürlich auch negative Auswirkungen haben.
So wird bei der Ernährung mit Fertigfutter z.B. viel weniger Magensäure produziert, da rohes Fleisch die Produktion anregt. Und auch die Enzymproduktion in der Bauchspeicheldrüse gestaltet sich anders, je nachdem welche Zusammensetzung die Nahrung hat.
Was man auf gar keinen Fall tun sollte, ist Frischfütterung mit Fertigfutter mischen. Dies kann aufgrund der verschiedenen Verdauungszeiten und auch Verdauungsformen zu (mitunter sogar schweren) Verdauungsstörungen führen.
Außerdem hat es noch den positiven Nebeneffekt, dass der Hund dann auch wirklich hungrig ist, wenn seine erste frische Mahlzeit ansteht. Denn längst nicht jeder Hund ist am Anfang begeistert davon, vor allem, wenn sein Futter vorher mit vielen Geschmacksverstärkern angereichert war.
Für Welpen ist das fasten nicht angeraten, hier reicht es, 12 Stunden zwischen altes und neues Futter zu legen.
Außerdem werden im Pansen die pflanzlichen Bestandteile gleich mitgeliefert. Man hat also quasi gleich eine komplette Mahlzeit. Da Möhren eine regulierende Wirkung haben, könnte man eventuell noch etwas geriebene Möhren dazu geben.
Nun sollte man beobachten, wie der Hund die erste rohe Mahlzeit verträgt. Die Verdauungszeit von rohen Bestandteilen ist relativ kurz, etwa 4 – 5 Stunden. Man sollte also recht schnell merken, wie das rohe Futter angekommen ist.
Hat dieser erste Schritt gut geklappt, empfiehlt es sich, so ein paar Tage weiter zu machen. so hat der Verdauungstrakt ein bisschen Zeit, sich an die neue Variante zu gewöhnen.
Es gibt aber auch Hunde, die kommen nicht gleich mit der rohen Variante zurecht. Diese kann man langsam daran gewöhnen, indem man das Fleisch anfangs gegart gibt und dann im Laufe einiger Tage immer roher werden lässt, bis man zum Schluss beim komplett rohen Fleisch angekommen ist. Hierfür eignet sich dann (wie bei Schonkost) am besten Geflügelfleisch.
Die beste Verträglichkeit erreicht man, wenn das Fleisch in der ersten Zeit gewolft gegeben wird. Falls der Hund nun mit Durchfall reagiert, kann man erst mal zur ersten Variante zurück kehren und nach ein paar Tagen einen zweiten Versuch starten. Dazu kommt es aber in den meisten Fällen nicht.
Auch hier sollte man zunächst eine kleine Menge unter eine gut vertragene Fleischsorte mischen. Viele Hunde mögen keine Innereien.
Vor allem am Anfang eignen sich Hühnchenhälse oder auch Hühnchenflügel. Natürlich solltest du mit kleinen Mengen beginnen, um den Hund langsam daran zu gewöhnen. Falls der Hund die Knochen nicht gut verträgt, solltest du erst einmal darauf verzichten und später wieder einen Versuch starten. Die Kalziumversorgung kannst du z.B. auch über Karkassen, gemahlene Eierschalen oder auch Knochenmehl vornehmen.
Zum Schluss …
Die meisten Hunde können problemlos auf Rohfütterung umgestellt werden, häufig klappt das sogar von einem Tag auf den anderen. Du kannst aber das Tempo ganz individuell den Reaktionen deines Hundes anpassen. Klappt etwas nicht sofort so gut, gehst du einfach wieder einen Schritt zurück.
Manche Hunde vertragen die Rohfütterung allerdings auch gar nicht. Auch Krankheiten können Grund dafür sein, dass ein Hund rohes Futter nicht gut verdauen kann. In solchen Fällen kann man die Komponenten gekocht geben. Dadurch werden die Zutaten leichter verdaulich gemacht.
In den ersten Wochen und Monaten kann es zu Engiftungssymptomen beim Hund kommen. Diese können sich vielfältig äußern, z. B. durch verstärktes haaren, Juckreiz oder sogar Ausschläge. Diese sind ein Zeichen dafür, dass der Organismus sich der abgelagerten giftigen Stoffe entledigt und verschwinden nach einiger Zeit von alleine wieder. Kontraproduktiv wäre es hier, schulmedizinisch einzugreifen. Die Giftstoffe werden so nur wieder zurück gedrängt und bleiben weiterhin im Organismus, was irgendwann wieder zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
Wir hoffen, der Beitrag hat dir gefallen und sagen bis zum nächsten mal.
Bis dahin wünschen wir dir und deinem Hund eine schöne Zeit, macht es gut …