Das Thema Zielgruppe ist immer sehr interessant, da der Erfolg eines Blogs eng an die Leserschaft geknüpft ist. Diese Frage stellt sich in dieser Woche auch der Webmaster Friday. Man sollte sich grundsätzlich immer im Klaren sein, für wen der Blog eigentlich geschrieben wird. Soll er kommerziell betrieben werden, dann ist die Zielgruppe entscheidend. Immerhin sollen die Besucher auf die Werbebanner klicken. Schreibt man für sich selber und hegt kaum bis gar keine finanziellen Interessen, dann hat man oft keine bestimmte Zielgruppe und schreibt einfach quer durch alle Interessengebiete. Aber hat man nicht in beiden Fällen bestimmte Erwartungen an seine Leser?
Wenn der Blog kommerziell ausgerichtet ist
Hier hat man natürlich im Vorfeld schon eine Idee und ein Thema. Da fällt es dann auch leichter eine Zielgruppe zu finden. Diese Leser haben klare Erwartungen an den Blog und auch ich habe klare Erwartungen an meine Leser. In erster Linie sollen sie zu Stammlesern werden und auch auf die Links der Affiliate Partner klicken. Schließlich will ich ja Geld mit meinem Blog verdienen.
Aber habe ich auch abseits des Geldes noch Erwartungen an meine Leser? Ich möchte natürlich auch Feedback von den Besuchern in Form von Kommentaren erhalten. Schließlich kann ich nur so herausfinden, ob meine Artikel gut angenommen werden. Gute Artikel sorgen für weitere Leser und damit auch höhere Einnahmen.
Bei diesen Erwartungen an die Leser ist aber auch viel Geduld gefragt. Besucher mit den gleichen Interessen bekommt man nicht so schnell, wie allgemeine Besucher, die im Grunde aber nur Traffic verursachen ohne etwas in die Kasse des Bloggers zu spielen.
Der rein private Blog
Hier habe ich ganz andere Erwartungen an meine Leser. In erster Linie möchte ich mit ihnen kommunizieren. Ich berichte aus meinem Leben und von meinen Interessengebieten und habe keine echte Zielgruppe. Vermutlich wird dadurch aber auch der Leserstamm kleiner sein, da nicht alle Artikel auch ein allgemeines Interesse abbilden. Wiederkehrende Leser werden häufig nur die Titel überfliegen und am nächsten Tag erneut herein schauen.
Der Blogger wird sich je nach Erwartung an seine Leser auf bestimmte Themen beschränken, damit sich eine Zielgruppe sammeln kann. Geht es ihm allerdings nur um das Schreiben, dann spielt es vermutlich auch keine Rolle, ob er 10 oder 100 Leser hat. Er schreibt einfach das nieder, was ihn beschäftigt und freut sich wenn es jemanden interessiert. Er ist aber auch nicht enttäuscht, wenn ein Artikel mal nicht gelesen wird.
Viele versuchen einen Spagat zwischen diesen beiden Extremen. Das wird aber nur in den seltensten Fällen funktionieren. Wenn man finanzielle Interessen hat, dann wird man nicht um eine Zielgruppe herum kommen. Dabei ist gar nicht mal die Masse entscheidend. Viele Besucher die planlos auf die Seite kommen, bringen weniger Einnahmen als wenige Besucher, die mit klaren Vorstellen und gleichem Interesse die Seite besuchen.
Vielleicht macht es in diesen Fällen mehr Sinn, zwei Blogs zu betreiben. Der eine deckt den kommerziellen Bereich ab und wird klar auf die Zielgruppe ausgerichtet. So muss man die Erwartungen seiner Leser erfüllen, damit sie wiederkommen. Und der zweite Blog ist rein privat. Er beinhaltet alles, was mich interessiert. Hier bin ich nicht auf viele Leser und Einnahmen angewiesen, also erwarte ich auch nicht viel von meinen Besuchern. Abgesehen von ganz normalen Dingen wie Kommentare ohne Beleidigungen usw. natürlich.