Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte von Antoine de Saint-Exupéry erzählen aus seinem berühmten Buch „Der Kleine Prinz“
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„Ich bin für meine Rose verantwortlich“
„Und der Kleine Prinz kam zum Fuchs zurück.
„Adieu“, sagte er.
„Adieu“, sagte der Fuchs. „Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach:
„MAN SIEHT NUR MIT DEM HERZEN GUT. DAS WESENTLICHE IST FÜR DIE AUGEN UNSICHTBAR.“
„Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“,
wiederholte der Kleine Prinz, um es sich zu merken.“
„Die Zeit, die Du Dir für deine Rose genommen hast, sie macht Deine Rose so wertvoll!“, fuhr der Fuchs fort. „Die Zeit, die ich mir für meine Rose genommen habe…“, sagte der Kleine Prinz, um es sich zu merken.
„Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen“, sagte der Fuchs.
„Aber Du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast. Du bist für Deine Rose verantwortlich…“
„Ich bin für meine Rose verantwortlich…“, wiederholte der Kleine Prinz, um es sich zu merken.“
An diesem wunderschönen Platz habe ich heute Mittag gesessen
Ihr Lieben,heute ist einer der wenigen Tage, an dem ich nicht fröhlich bin, an dem mich ein bisschen Traurigkeit erfasst. Das hat damit zu tun, dass ich heute ein Grab aufsuchte, an dem ich nun schon seit 50 Jahren stehe. Heute ist der 50. Todestag meines Jugendfreundes Hans-Christoph.
Das Grab selbst ist nicht mehr vorhanden, sondern nur noch der Grabnummernstein
Hans Christoph war immer der Meinung:
"Drei Dinge braucht der Mensch, um glücklich zu sein:
Er sollte ein Ziel vor Augen haben, für das es sich zu leben lohnt.
Er sollte den Zweiflern nicht glauben und niemals aufgeben.
Er sollte jeden Tag fröhlich sein und lachen."
Er war geistig sehr helle, aber er hatte ein großes Handicap.
Sein großes Handicap war seine besonders schwere Asthmaerkrankung.
Durch diese schwere Krankheit bedingt war er zierlich und klein für sein Alter fast 15 Jahren und er wog keine 50 Kilo.
„Husti, Krüppel und Zwerg“ – das waren noch die freundlichsten Bezeichnungen, mit denen er in der Schule bedacht wurde. Er liebte die Mädchen und es machte ihn sehr traurig, dass kaum jemand aufgrund seiner starken gesundheitlichen Einschränkungen etwas mit ihm zu tun haben wollte.
Es wäre völlig verständlich gewesen, wenn er sich traurig,
still und deprimiert in eine Ecke gesetzt hätte und sein Leid beklagt hätte.
Durch ihn lernte ich die Freude kennen, den inneren Frieden,
die Versöhnung, das Niemals-Aufgaben.
Hans-Christoph war mit seinen fast 15 Jahren ein sehr fröhlicher,
ein begnadeter junger Mann.
Er glaubte fest daran, dass dieses sein Leben nicht das letzte sein werde, und er glaube fest an eine Ewigkeit. Von ihm hörte ich zum ersten Mal eine wunderbare Erklärung, wie lang die Ewigkeit sei.
Ich hoffe sehr, dass seine Hoffnungen in Erfüllung gehen, denn ich würde ihn so gerne einmal wiedersehen und ihm für alles danken, was er für mich getan hat.
Er war das große Licht in meinem Dunkel, der war der Engel, der meiner Finsternis Einhalt gebot und er war der Mutmacher, der mich lehrte, NIEMALS aufzugeben.
Von ihm lernte ich einen der wichtigsten Geheimnisse des Lebens.
An einem schönen Sommertag bat er mich, 10 Meter weit zu springen, was mir trotz größter Mühe natürlich nicht gelang, denn das wäre ja Weltrekord gewesen. Dann forderte er mich auf, 10 Meter in kleinen einzelnen Schritten zu gehen. Das schaffte ich sofort, denn es war sozusagen kinderleicht.
Dieses Geheimnis hat mir mein ganzes bisheriges Leben geholfen:
Immer dann wenn wir versuchen, ein großen Vorhaben, ein großes Ziel sofort und in einer einzigen Kraftanstrengung zu erreichen, werden wir scheitern, weil wir uns zu viel vornehmen. Wenn wir aber bereit sind, Schritt für Schritt vorzugehen, werden wir staunen, wie viel wir erreichen können.
Durch Hans-Christoph lernte ich, wie wichtig es ist, andere Menschen zu fragen, wenn wir Hilfe brauchen oder unsere Ziele erreichen wollen. Hans-Christoph sagte immer wieder:
"Wer nicht fragt, hat das NEIN schon sicher,
wer aber fragt, wird in den meisten Fällen ein JA hören.“
Hans-Christoph war der Ansicht, dass es nicht schlimm sei, wenn man hinfalle.
Nicht das Hinfallen sei schlimm, sondern das Liegenbleiben.
Hans-Christoph war der Meinung: „Aufstehen bedeutet, immer wieder Mut zu fassen,Aufstehen bedeutet, die Hoffnung nicht aufzugeben, Aufstehen bedeutet, ich will leben, ich will lieben, ich will mich freuen, ich will glücklich sein.“
Den Menschen Hans-Christoph haben nur ganz wenige Menschen kennengelernt und er wird sicher nie in einem Atemzug mit den Großen der Weltgeschichte genannt werden, für mich aber gehört er in eine Reihe mit Mahatma Gandhi, Nelson Mandela, Mutter Theresa.
www.nelsonmandela.net
Hans-Christoph war ein Mensch wie der Kleine Prinz, der sich verantwortlich fühlte für die Menschen, denen er seine Zeit schenkte, die er gern möchte und die ihm am Herzen lagen. Deshalb folgt hier sein Lieblingslied von Dietrich Bonhoeffer:
Von guten Mächten...
Ihr Lieben,
ich möchte die Tage, die mir noch in diesem Leben bleiben, dazu nutzen, Liebe in diese Welt hineinzutragen und mein kleines Licht leuchten zu lassen, denn ich weiß, dass die Finsternis nichts mehr fürchtet als das Licht und die Liebe die einzige Kraft ist, die diese Welt nachhaltig verändern kann.
Ich wünsche Euch nun ein Wochenende, an dem Ihr Euch wohlfühlt, an dem Ihr fröhlich seid, an dem Ihr glücklich und zufrieden seid und ich grüße Euch ganz herzlich aus Bremen
Euer heute etwas trauriger Werner