Für welche Branchen gilt der gesetzliche Mindestlohn (noch) nicht?

Erstellt am 7. Februar 2015 von Raberlin

Der Mindestlohn gilt für das gesamte Bundesgebiet. Die zurzeit festgesetzen € 8,50 brutto pro Zeitstunde gelten für alle Arbeitnehmer und für einen Teil der Praktikanten.

Ausnahmen vom gesetzlichen Mindestlohn

Allerdings gibt es hiervon Ausnahmen. Einige Branchen haben die Möglichkeit genutzt noch für eine Übergangszeit einen etwas niedrigeren Tariflohn zu vereinbaren. Hier muss der Mindestlohn nicht sofort gezahlt werden.

Insbesondere in der Fleischverarbeitung und in der Landwirtschaft wurde noch kurz vor Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes schnell ein entsprechender Tarifvertrag für die gesamte Branche „geschmiedet“. Was vorher über Jahre unmöglich erschien, ging dann auf Druck des baldigen bundesweiten, gesetzlichen Mindestlohnes innerhalb kurzer Zeit.

In folgenden Branchen gilt der Mindestlohn noch nicht:

Fleischverarbeitung: € 8,00 bis September 2015
€ 8,60 bis  November 2016
€ 8,75 bis Ende 2017

Landwirtschaft:       Ost
€ 7,20 bis Ende 2015
€ 7,90 bis Ende 2016
€ 8,60 bis Oktober 2017
€ 9,10 ab November 2017

                              West
€ 7,40 bis Ende 2015
€ 8,00 bis Ende 2016
€ 8,60 bis Oktober 2017
€ 9,10 ab November 2017

Friseurhandwerk: Ost  – bis zum 31.07.2015    7,50 €

West -bis zum 31.07.2015   8,00 €

Gebäudereinigung:  Ost  nun auch  8,50 €.

Textil- und Bekleidungsindustrie Ost:

€ 7,50 bis 31.12.2015

€ 8,25 bis 31.10.2016

€ 8,75 bis 31.12.2016

West

€ 8,50

Wäschedienstleistungen und Objektkundengeschäft: Ost

€ 8,00 bis 30.06.2016

€ 8,75 bis 30.09.2017

Zeitarbeit: Ost: 7,86 €  bis zum 31.03.2015

8,20 € bis zum 30.05.2016

8,50 € bis 31.12.2016

Rechtsanwalt Andreas Martin