Für Wahrheit und Gerechtigkeit. Und für das Licht der Sterne!

Wir begannen im Sommerurlaub dieses Jahres unter klarem Sternenhimmel Peinkofers “Sternenritter” zu lesen: „Laserblitze flackerten durch die Schwärze des Alls….“ Und um unsere Kinder war es geschehen.

Heute morgen – vier Monate später – erzählte der Piratenkapitän (7 Jahre), er habe geträumt, wie Graf Atrox auf einem Schiff gefahren sei, welches auseinanderbrach. Die Figuren aus den bisher 5 erschienenen Bänden der Sternenritter sind bei uns im Familiengespräch vertraute Bekannte, ähnlich wie Justus, Peter und Bob.

Ben, Sammy und Mia heißen die drei Kinder, die mehr oder weniger zufällig zu Sternenritter werden. Der Gegenspieler der jungen Sternenritter ist die erwähnte Mensch-Maschine Graf Atrox und sein serviler Diener Hunk vom Planeten Shrog.

Ausführlicher habe ich mich zu der Geschichte des ersten Bandes der Sternenritter („Die Festung im All“) hier bei vaterfreuden.de geäußert. Dort werden übrigens gerade auch alle 5 bisher erschienenen Bände verlost.

Was macht denn diese Geschichten nun so gut?

Aus Kindersicht, wenn ich mir diese Perspektive zumindest annäherungsweise zu eigen machen darf, sind es wohl die relativ klaren Handlungsstränge, klare Verteilung von Gut und Böse und einfach ein spannend geschriebener Text, der ständig ein „Bitte noch ein Kapitel vorlesen!“ bei der Zuhörerschaft hervorruft. Zwischen Vorlesen und Selbstlesen würde ich die Sternenritter für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren empfehlen. Blutig sind die Geschichten keinesfalls, Gegner werden allenfalls lahmgelegt. Die Aliens und Monster, die vorkommen, das muss einem aber auch klar sein, sind schon richtige Aliens und Monster. „Sonst wäre es ja auch nicht spannend“, wie es unser Piratensteuermann (5 Jahre) sehr abgeklärt ausdrückt. Um nachzuschieben: „Aber geben tut’s die in Wirklichkeit nicht, oder Papa?“

Einen geheimnisvollen Zauber für die Kinder, so denke ich, entwickeln auch die kreativen Wortschöpfungen, mit denen der Autor spielt: Aus Robotroxen besteht die Armee des bösen Grafen Atrox. Eingreifen müssen die Sternenritter auf Planeten mit so verheißungsvoll klingenden Namen wie Zafyra, Anwyl oder Rhagor. Die Varashi sind ameisenähnliche Wesen mit Facettenaugen, König Yarol herrscht auf dem Eisplaneten, Tanator ist der aufrührerische Anführer der Rhagoraner.

Und wir Eltern unterhalten uns beim Vorlesen natürlich auch. Die Handlungsstränge sind klar, aber doch so angelegt, dass die ein oder andere unerwartete Wendung überrascht. Tanator soll die Sternenritter in der Arena des Feuers eigentlich zermalmen, ist aber doch ein Guter, der nur von den Varashi ferngesteuert wurde. Die saubere moralische Trennung von Gut und Böse bleibt kindgerecht, doch gibt es im Buch einige gewollte Unschärfen, die man mit der Spannung der gut gemachten Geschichte gerne mitnimmt. Sind Nivvels, eine Art kaninchenhafter Pirhanas nun doch böse, oder im Einzelfall ganz nützliche und kuschelige Tiere? Müssen entführte Roboter gerettet werden, obwohl sie ja eigentlich keine Lebewesen sind?

Tja, und dann gibt es noch diesen Hamburger, weswegen es die Sternenritter garantiert nicht in die „HappyMeal-Gadgets“ bei McDonalds schaffen werden. Da kann sich die „Stiftung Lesen“ noch so sehr bemühen: Im Übergang vom Erdenleben zur Sternenburg kommt die wahre Natur der Dinge zum Vorschein. Und der irdische Hamburger wird im Weltall zu einem ekligen, undefinierbaren Fraß. Es steht dabei auf einem anderen Blatt, dass die verdorbene Ware zu Dünnpfiff bei Sammy führt. Weswegen er nicht gefangen genommen wird und die anderen Sternenritter schlussendlich befreien kann.

Bei so viel Lob, muss ich aber auch ein bisschen kritisieren. Mia, das Mädchen in der Sternenritterrunde, hat in den ersten 5 Bänden noch keine so starke Rolle bekommen. Da würde ich mir mehr wünschen. Kann ja noch werden. Auf der anderen Seite finde ich es übertrieben, Dot-91, als Frau ausgelegter Wissenschaftsroboter genderkorrekt „Robota“ zu nennen. Und der andere gute Roboter, Botnik-91, lispelt. Das mag der mechanischen Realität entsprechen, ist aber für die Geschichten irrelevant und für die kleinen Selbstleser irritierend. Oder waf halten Fie von fo einer Schreibweife?

Aber was soll ich Ihnen das alles erzählen, lesen Sie es selbst, mit Ihren Kindern. Meine Piratenmannschaft wartet schon sehnsüchtig auf den 6. Band, der im Frühjahr 2016 erscheinen soll. Hier der Link zu den Bänden, die im Carlsen-Verlag erschienen sind.


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