Seitdem der Rabauko nun innerhalb von wenigen Tagen trocken geworden ist, will er alles rund um den Toilettengang alleine machen. Wirklich ALLES. Er mag nicht nur zu Hause allein auf das Klo, sondern auch wenn wir unterwegs sind. Im Café oder sonstwo spaziert er ganz selbstbewusst in die Kabine. Allein, is klar. Er kann ja schließlich nun schon selbst auf´s Klo.
Nur mit dem Popo-Abwischen ist das so ne Sache. Das kann man eben nicht so schnell lernen. Dafür braucht man etwas Übung. Aber auch das muss allein gewuppt werden. Und so sagt er gar nicht erst Bescheid, sondern macht einfach. Taaadaaa. Ich mag hier nicht in Details gehen nur soviel: es klappt noch nicht immer.
Ab wann sollte ein Kind sich eigentlich den Po selbst abwischen können? Wollen, Können und Alter – was spielt dabei welche Rolle? Ich habe mir mal ein paar Gedanken gemacht:
Zeitpunkt des Trockenwerdens
Wenn ich da von meiner Erfahrung ausgehe, ist diese banale Tätigkeit „Popo sauber machen“ einfach etwas Erlernbares. Es braucht Übung. Wie beim Zähneputzen auch muss man seinem Kind Technik & Co. zeigen und eine Weile noch den – ich sage mal den „Feinschliff“ – übernehmen. Wenn ein Kind eben mit zwei Jahren Trocken wird, dann kann man auch eher damit rechnen, dass es schon recht früh – irgendwann zwischen 3 und 4 – das Popo-Abwischen alleine schafft. Braucht ein Kind mit der Windelfreiheit länger, dann ist dieser Handgriff eben trotz Alter nicht von heute auf morgen zu erwarten. Auch wenn das Kind motorisch schon in der Lage dazu ist.
Wunderwaffe Feuchtpapier
Wer von uns Eltern weiß Feuchtpapier nicht zu schätzen? Und mit dieser kleinen Wunderwaffe ist die Veränderung vom Wickeln zum Po-Abwischen gar nicht so groß. Mit feuchtem Toilettenpapier geht das Abputzen viel einfacher und schneller als mit herkömmlichen Toilettenpapier. Und so ist das bei den Kids natürlich auch. Wenn die Kleinen selbst wischen, brauchen sie am Anfang recht viel Papier, wenn man sie nicht etwas bremst. Es ist sicherlich nicht verkehrt, gerade am Anfang für unterwegs oder im Kindergarten feuchtes Papier dabei zu haben.
Die Motivation zählt
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Bisher wollten meine Jungs immer selbstbestimmt ihr Geschäft erledigen – mit allem was dazugehört. Und dabei auch ziemlich in Ruhe gelassen werden. Ich bin der Meinung: Wer lernen will, lernt auch. Also lieber machen lassen, „Feinschliff“ übernehmen und die kindliche Motivation nicht unterbinden. Sonst kehrt irgendwann Resignation ein – und dann Bequemlichkeit. Kinder, die mit 10 Jahren noch „bin fertig“ rufen und auf Mama warten, sind gar nicht so selten. Da ich ja eher zu den „fauleren“ Mamas gehöre, ist das für mich keine Option. Echt nicht.
Übung macht den Meister
Genauso wie bei allen kleinen Meilensteinen wie ein Getränk einschenken, Suppe löffeln oder das Brot selbst schmieren macht die Übung den Meister. Am Anfang gibt es kleine Unfälle – und ja, es nervt vielleicht sogar und ist manchmal auch ne riesen Sauerei – aber je mehr selbst gemacht werden darf, desto eher klappt es auch alleine. Und die Erfolge beflügeln die Kinder.
Die Notwendigeit
Ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber im Kindergarten geht es schon mal unter, wenn ein Kind auf dem Klo hockt und ruft. Das ist bei den Kleinkindern in der U3-Betreuung noch etwas anderes, die eben wie kleine Küken noch alle gemeinsam auf´s Klo gehen. Bei den Großen ist nicht immer eine Erzieherin in der Nähe der Toiletten. Und wenn man dann noch ein Kind hat, das gar keine Hilfe will, dann heißt es: Je früher alleine desto besser.
Und wie bei allem gilt – jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Mit Druck kommt man nicht weit oder wie man so schön sagt: „Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht.“