Andreas Braun (Hrsg.) „The Mini-Story“, 236 Seiten, Hirmer, 49,90 €
Dieses Buch war überfällig, für alle Mini-Fans, für jene von heute und all die, die erste 1959 entwickelte Version fuhren. Kaum ein Auto, sehen wir mal von Käfer und vom 2CV ab, repräsentierte so das Lebensgefühl von Generationen von Leuten aus vielen Schichten. Und hier sind sie alle versammelt, die Klassiker, die Sondereditionen und die scheinbar endlose Zahl von Variationen, die der heutige Mini-Eigentümer BMW auf den Markt geworfen hat.
Der Mini ist Lifestyle. Das war er schon in den Swinging Sixties, als der Kleinstwagen mit seinem einzigartigen Platzkonzept bestach. 80 Prozent Nutzfläche für Passagiere und Gepäck aufgrund des querliegenden Frontmotors. Auch der ab 2001 von BMW gebaute neue Mini ist Lifestyle, ein klassisches Frauenauto oder eins für das junge städtische Publikum – ganz wie man es sehen wollen, meine ich (stolze Fahrerin eines Countryman).
Und wer hat’s erfunden? Nein, nicht die Schweizer. Es war Sir Alec Issigonis, ein gebürtiger Grieche. Ihn stellt dieser großformatige Bildband ausführlich vor und zeigt den ersten Mini bzw. den Austin Seven und den Morris Mini-Minor. Welcher Konkurrenz sich das Platzwunder damals stellen musste, wird ebenso erzählt, wie das großartige Werbekonzept, das schon vor fünfzig Jahren dazu führte, dass sich Mini-Fahrer als eine ganz besondere Autofahrer-Gruppe fühlten.
Hergestellt wurde der Mini von der British Motor Corporation. Das Unternehmen wurde 1975 verstaatlicht, später in Rover umbenannt und 1994 von BMW übernommen. Die Marke Mini war einer der wichtigsten Schätze. Sieben Jahre dauerte es, bis der neue MINI (groß geschrieben) auf den Markt kam, der Anfang für die heutige Produktfamilie mit Zwei- und Viertürern, Hardtops, Cabrios, Klein-SUVs und Sportflitzern. Alle gehobene Preisklasse, aber mit einer treuen Fangemeinde.
Wem das Buch nicht genügt: Die Ausstellung dazu ist noch bis Ende Januar im BMW-Museum in München zu sehen.
Bewertung: ****