Quelle: Astrid Müller
Ihr Lieben,heute Nachmittag möchte ich Euch einen Text von Arne Garborg zu lesen geben:
„Für Geld kriegt man alles“
Für Geld kriegt man alles - So sagt man - aber das ist nicht wahr. Man kann Essen kaufen, aber keinen Appetit,
Arzneimittel, aber keine Gesundheit,
Wissen, aber keine Klugheit,
Glanz, aber keine Schönheit,
Spaß, aber keine Freude,
Bewunderer, aber keine Freunde,
Handlanger, aber keine Treue,
Menschen, die einem die Zeit vertreiben, aber keine Liebe.
Die Schale lässt sich kaufen, aber nicht der Kern!
Ihr Lieben,
es erstaunt mich immer wieder, wie gründlich viele der ESELSKIND-Blogleserinnen und Blogleser meine Geschichten und Beiträge auf dem ESELSKIND-Blog lesen!
In diesen Tagen bekam ich zwei sehr liebe E-Mails, in denen mir geschrieben wurde und ich gefragt wurde: „Werner, Du hast schon so oft von Deinem Jugendfreund Hans-Christoph
erzählt, warum hat dessen Familie Dir damals, als Du über vier Jahre lang in der Schule und zuhause geschlagen, gedemütigt und gefoltert wurdest, nicht geholfen?“Das ist eine sehr berechtigte Frage, die aber nach einer Antwort aus der heutigen Sicht sucht.
Würde das, was mir als Kind und Jugendlicher geschah, heute geschehen, dann würde die Familie meine Freundes sicher nicht zögern, einzuschreiten, denn heute ist die Öffentlichkeit, sind die Behörden für solche Fälle sensibilisiert und man würde heute sicher einschreiten und mein Leiden beenden.
Damals aber, in den 1960er Jahren, war das ganz anders. Damals gab es kaum einen Jungen, der nicht zuhause geschlagen wurde. Damals hätte das Einschreiten der Eltern meines Freundes dazu geführt, dass ich weiter meiner Familie und den Schülern in meiner Schule ausgeliefert gewesen wäre, mir andererseits aber jeder Kontakt zu meinem Freund und seiner Familie untersagt worden wäre.
Deshalb unterblieb auf mein flehentliches Bitten hin deren Einschreiten und ich konnte so wenigstens viele schöne, unbeschwerte Wochenenden in der Familie meines Jugendfreundes verbringen.
Aus meinen damaligen Erfahrungen heraus kann ich nur bestätigen,
was in dem Text von Arne Garborg steht:
Freunde sind unbezahlbar.
Menschen, die zu Dir stehen, kannst Du für kein Geld der Welt kaufen.
Liebe ist ein wunderbares unverdientes Geschenk,
das man in keinem Laden der Welt erstehen kann.
Man konnte mich als Kind und Jugendlichen schlagen, demütigen und foltern, aber man konnte mir nicht die Liebe und Freundschaft der Menschen nehmen, die mich in ihr Herz geschlossen und die in meinem Herzen das Feuer der Freude entzündet hatten.
Und das macht mich sehr glücklich.
Es gibt zwischen den Menschen aufgrund von Reichtum und Armut große, oft gewaltige Unterschiede, aber in einem Punkt sind alle Menschen, egal ob sie arm oder reich sind, gleich:
Die Werte, auf die es im Leben wirklich ankommt: Freundschaft, Liebe, Zuversicht, Hoffnung, Freude, Zuwendung, Glück, Angenommensein, sich geborgen wissen – die kann man nicht kaufen, die werden einem geschenkt, die bekommt man umsonst.
Deshalb lasst uns diese Welt heller machen, indem wir Freundschaft, Liebe, Zuversicht, Hoffnung, Freude, Zuwendung, Glück verschenken, um andere Menschen glücklich und froh zu machen.
Und indem wir unsere Freude, unsere Liebe, unser Glück teilen, werden wir selbst reich beschenkt, weil für die Liebe, die Freude und das Glück gilt:
Wenn man sie mit anderen Menschen teilt, die anderen Menschen schenkt, dann verdoppeln sie sich.
www.walloo.de
Ihr Lieben,ich wünsche Euch einen fröhlichen Nachmittag und Abend und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen
