Fliegende Bauten
KLICK
Er wird als der lauteste Pantomime der Welt angekündigt. Tatsächlich ist seine Show eine Mischung aus Pantomime, Slapstick, Comedy und Tragik.
Mehrere kleine unzusammenhängende Nummern verteilt über zwei Stunden mit Pause.
Die Fliegenden Bauten in Hamburg. Ein Zelt mit großer Tradition: Konzerte, Theater, Varieté. Hier kann man sich an eine der vielen Tische setzen und gemütlich speisen, während man der Show dort oben zuschaut. Es ist Unterhaltung, ein Ort des Vergnügens.
Das Publikum amüsierte sich köstlich. Ich brauchte eine Weile um warm zu werden aber am Schluss hatte er mich gehabt. Es war verblüffend, wie er mit seinem Körper umgehen kann. Einzelne Körperteile so authentisch zu bewegen, als würden sie gar nicht zum Rest des Körpers gehören ist schon eine Kunst. Diese ganzen kleinen Figuren die er minutiös nachzeichnet und die doch alle in uns stecken.
Er greift auf uralte Theatertricks zurück, die die Leute auch heute noch zum Lachen bringen, auch wenn sie sie vielleicht durchschaut haben. Peter Shub ist ein wahres Energiebündel auf der Bühne und kann ohne Sprache alles verständlich machen. Es gibt nur ein paar Sequenzen in denen er spricht. Er kommt aus Amerika und erzählt uns in seinem Denglisch allerhand wissenswertes und nicht wissenswertes.
Das Publikum spielt brav mit, wenn es Basilikum essen soll oder der Luftballon wieder auf die Bühne geschossen werden muss. Auch die absurdesten Laute sind für keinen zu peinlich und so ergeht sich der ganze Saal in Ahhs und Ohhs, was wunderbar mitanzusehen ist, wenn man die fein herausgeputzten Menschen sieht die dort an den hübschen Tischen sitzen und diese Laute von sich geben.
Peter Shub schafft es das Publikum mitzureißen. Ganz närrisch erzählt er am Ende, dass die Leute in New York immer gleich nach Hause gehen, wenn die Show vorbei ist ohne Applaus zu geben und fragt uns dann ganz provokant, ob wir kein zu Hause hätten.
Als er uns dann noch klar macht, das dies kein intellektueller Abend ist und das kein Zusammenhang und keine große Bedeutung in seiner Show steckt, musste ich schmunzeln. Ich wäre am liebsten noch ewig geblieben und hätte ihm zugeschaut, wie er alleine auf der Bühne steht und den Leuten zuwinkt die den Saal verlassen. Es hatte etwas trauriges und Melancholisches, aber auch etwas Schönes. Als die Musik zu Ende war, ist er dann doch von der Bühne gegangen. Schade. Es wäre ein nettes Experiment geworden, wenn er wirklich so lange gewunken hätte bis der letzte Zuschauer den Saal verlassen hat.