Für die Borgias fließen 157 Liter Blut

Für die Borgias fließen 157 Liter Blut

Mit seinem opulenten Sechsteiler Borgia über die berühmte Adelsfamilie aus dem 15. Jahrhundert lockt das ZDF seit der ersten Folge, die über sechs Millionen Deutsche sahen, zahlreiche Fernsehzuschauer vor den Bildschirm. Auch heute, zum vierten Teil der Serie um 20.15 Uhr, werden viele von ihnen wieder einschalten. Sex und Crime im Zeitalter der Renaissance, modern und mit renommierten deutschen und internationalen Schauspielern inszeniert – das scheint zu gefallen. Nicht nur das ZDF hat sich das einiges kosten lassen.

Der öffentlich-rechtliche Sender investierte als Mitproduzent vier Millionen Euro in Borgia. Insgesamt kostete der Sechsteiler 25 Millionen Euro und ist damit eine der teuersten europäischen TV-Produktionen. Diese Summe ist nicht allein in die 600 Minuten sendefertiges Mittelalterdrama geflossen. Insgesamt entstanden 1573,75 Minuten Filmmaterial, also zwei Monate Film, an dem 391 Mitglieder des Produktionsstabes beteiligt waren.

Vor der Kamera standen 126 Mitwirkende aus 18 Nationen, darunter Amerikaner wie John Doman (als Rodrigo Borgia) und Franzosen wie Stanley Weber (als Juan Borgia). Für den Bau der herrschaftlichen Kulissen, in denen die Borgias lieben, intrigieren und morden, sind 500 Tonnen Holz, 43 Tonnen Farbe und 300 Quadratmeter Glas verwendet worden. Damit rekonstruierten die Kulissenbauer in Prag, wo Borgia hauptsächlich gedreht wurde, unter anderem den Vatikanischen Palast und den Petersplatz in Rom sowie die Sixtinische Kappelle. Maler sorgten in 12.000 Arbeitsstunden für den Feinschliff.

John Doman und der Perückenklau

Weil man im Mittelalter alles andere als zimperlich mit seinen Feinden umging, floß bei den Dreharbeiten auch jede Menge Blut, natürlich nur künstliches. Für abgeschnittene Ohren und Zungen und andere gewaltsame Ekelszenen wurden 157 Liter Filmblut zusammengerührt. Wesentlich appetitlicher gestaltete sich da das Buffet der Borgias, das ob ihres verschwenderischen Reichtums entsprechend üppig ausfiel: 200 Kilogramm Fleisch, 300 Kilogramm Obst und Gemüse und 150 Kilogramm Backwaren (etwa 3500 Brötchen) dienten als Requisite. Wie viel davon auch tatsächlich verspeist wurde, ist nicht bekannt.

Um John Doman, Andrea Sawatzki und Co. möglichst epochengetreu aussehen zu lassen, wurden 340 Kostüme entworfen und 12 Kilometer Stoff verbraucht – auch wenn dieser bei all der Nacktheit in Borgia mitunter sehr schnell wieder abgelegt wurde. 150 Perücken schmückten die Köpfe der Darsteller und 4000 Kerzen rückten sie ins rechte Licht. Dabei entwickelte John Doman eine ganze besondere Beziehung zu seiner künstlichen Haarpracht.

Seine eigentliche Perücke war bei Feinarbeiten in Rom samt Auto, in dem sie lag, gestohlen worden – drei Tage vor Drehbeginn. «Es brach eine regelrechte Panik aus, als alle versuchten, eine andere Perücke aufzutreiben», sagte der Schauspieler dem ZDF. Im Endeffekt sei die Perücke, die er dann bekam, viel besser gewesen als die gestohlene. So habe der Diebstahl auch etwas Gutes gehabt.

Angesichts des Erfolges der Borgia-Verfilmung, die übrigens auf Englisch gedreht und in mehr als 40 Länder verkauft wurde, ist eine Fortsetzung mehr als wahrscheinlich. Schon vor dem deutschen Start des Sechsteilers sagte Produzent Jan Mojto der Nachrichtenagentur dpa: «Mindestens zwei Staffeln sind noch möglich.» Genug Stoff aus dem wilden und skrupellosen Leben der Borgias gibt es allemal. Das weiß auch Pro7 und zeigt ab dem 9. November 2011 die US-Serie Die Borgias – Sex. Macht. Mord. Amen in zwölf Teilen. Auch hier galt: nicht kleckern, sondern klotzen. Die Produktion kostete 40 Millionen Dollar.

Der vierte Teil der Serie Borgia läuft im ZDF heute, 24. Oktober 2011, um 20.15 Uhr. Die Teile fünf und sechs werden am Mittwoch und Donnerstag, 26./27. Oktober 2011, jeweils um 20.15 Uhr gezeigt.

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