Für Akkie!

Von Buecherchaos @FranziskaHuhnke

Für Akkie!

Jacques Vriens

Heyne fliegt, 2013

978-3453268517

12,99 €

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Akkie ist ein Wirbelwind. Sie spielt Fußball, haut sich mit den Jungs und hatte immer verrückte Ideen. Aber dann wird sie krank und im Krankenhaus erfährt sie, dass sie Leukämie hat. Ihre Eltern haben Angst, ihre Mitschüler sind traurig und Akkie will nur nicht weinen …

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Akkie ist ein tolles Mädchen mit einem losen Mundwerk. Alles sagt sie einfach so, hat große Pläne und will eigentlich immer hoch hinaus. Ich mag Mädchen, die Fußball spielen und Akkie hat für mich sofort etwas liebenswertes an sich. Sie hat Ecken und Kanten und ist ein authentischer Charakter.

Aber noch viel schöner ist der Klassenzusammenhalt, den die Lehrerin mit unterstützt. Sie ist eine nette Person, die die Kinder so nimmt, wie sie sich geben, sie mag und unterstützt. Als Akkie tatsächlich krank wird, redet sie mit ihren Kinder darüber, spricht ihnen Mut zu und geht auch mit ihnen ins Krankenhaus. Ich weiß nicht, ob jeder Lehrer/in das tun würde.

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Eine Klasse, die eine Mitschülerin verliert, weil sie krank wird, ist eine sehr dynamische Kulisse. Sie freuen sich, wenn es ihr besser geht, sind traurig, schreiben Briefe und nehmen einfach Anteil. Es ist bestimmt schwierig gewesen, diese Geschichte richtig aufzuschreiben, zumal sie einer wahren Begebenheit zugrunde liegt.

Bedrückend finde ich die Beschreibung des Krankenhauses mit seinen “Kästen” und den anderen Mitbewohnern, dabei wurde mir schwer ums Herz.

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Es ist ein Buch, das traurig macht, denn das Thema ist nun mal eine Krankheit, die tödlich enden kann. Deswegen ist meine Grundstimmung schon sehr im Keller, als ich beginne mit Akkie durch die Schule zu laufen. Als sie das erste Mal schwächelt, ahne ich: Jetzt geht es los. Zeitgleich will ich gar nicht weiterlesen, was überhaupt nicht am Schreibstil liegt, denn der ist sehr gut. Nicht zu traurig und an den genau richtigen Stellen lustig und gewitzt, lese ich Jacques Vriens sehr gerne. Ein Novum für mich, denn mit niederländischen Autoren verbringe ich sehr wenig Zeit, weil sie mit oft zu holzig und starr schreiben.

Erschreckend ist die Normalität mit der Akkie ihr Leben weiter durchsteht und nicht weint. Für ihre Eltern und ihre Mitschüler will sie ein Mädchen sein, das sich nicht unterkriegen lässt. Trotzdem wirkt es alles sehr realitätsnah und kurz vor Ende möchte ich das Buch einfach nur “nicht zu Ende” lesen. Akkie hat sich in mein Herz gebrannt und ihre Lebensgeschichte auch.

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Das Mädchen schaut mich an und ich möchte nicht, dass es krank wird/ist/bleibt. So soll es, denke ich mal sein. Das Nachwort vom Autor ist eine schöne Geste und rückt die Geschichte noch einmal mehr in das rechte Licht.

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Akkie hat mich sehr traurig gemacht. Zwar habe ich immer mal wieder Probleme mit dem Erzählstil niederländischer Autoren, aber diese Geschichte hat mich betroffen gemacht. Kurz vor Ende wollte ich nicht mehr weiterlesen.

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