Fünfminuten-Therapie nach einem saumässig schlechten Tag

1. Ein Kurzbesuch bei den Tomatenpflanzen. Staunen, wie sehr sie schon wieder gewachsen sind, drei kugelrunde Gelbe pflücken, daran riechen, mit dem Finger über die zarte Haut streichen und die Ernte mit dem Prinzchen – der bis vorgestern noch behauptet hatte, er möge keine Tomaten – und dem Zoowärter – der alles liebt, was wächst – geniessen.

2. Ein noch kürzerer Besuch bei den Zucchini. Beim Anblick der sonnengelben Blüten für einen Moment lang das trübe Wetter vergessen, ein wunderschönes Exemplar pflücken und dem Zoowärter versichern, dass er auch dieses Gemüse lieben wird.

3. Mit den zwei Jüngsten Eier essen, die gestern noch im Legenest lagen und einen Augenblick lang davon träumen, eigene Hühner im Garten zu haben.

4. Um Mitternacht mal schnell eine Mayonnaise für “Meinen” anrühren. Einfach so, weil der Streit, den wir heute hatten, wieder verflogen ist und weil ich schon so lange nicht mehr mit Eigelb, Öl und Essig gezaubert habe. Den unvergleichlichen Geschmack im Gaumen geniessen und für einen Moment lang glauben, dass etwas, das so himmlisch schmeckt, gar nicht dick machen kann.

Okay, nach dieser Therapie ist nicht einfach alles wieder gut, aber immerhin sieht der Tag im Rückblick nicht mehr grau in grau aus.



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