Ein gemeiner Cliffhanger...
Der zweite Teil endete mit einem ziemlich wütenden Drachen, der aufbrach die Stadt der Menschen niederzubrennen. Der dritte Teil zeigt nun in etwa 20 Minuten, dass er das auch tut und, wie allerdings zu erwarten war, in letzter Minute von Bard ( Luke Evans) mit einem einzigen Schuss des schwarzen Pfeils erlegt wird, der genau die Stelle trifft, an der eine Schuppe fehlt. Das ist zwar spektakulär inszeniert, nimmt aber ordentlich Luft raus, weil damit einer der interessanteren Plotfäden zu Ende gesponnen ist. Zurück im Berg entfaltet das Gold seinen Fluch und Thorin Eichenschild (Richard Armitage) beginnt sich nachteilig zu verändern. Er treibt seine Gang an, den Arkenstein zu finden, nicht wissend, dass Bilbo (Martin Freeman) den Stein längst hat. Er hält ihn aber verborgen, weil er wohl befürchtet Thorins Charakter könnte sich dadurch noch weiter verfinstern.
Die Bewohner der zerstörten Seestadt machen sich auf zum Erebor um von Thorin den versprochenen Anteil am Schatz zu fordern. Doch der verweigert jegliche Unterstützung und ignoriert seine Versprechen. Die Menschen richten es sich in der Stadt vor dem Berg ein und bekommen dann Besuch von einem Elbenheer. Thranduil ( Lee Pace) will seine Familienjuwelen ( kicher) von Thorin fordern. Man entschließt sich gemeinsam den Zwergen gegenüber zu treten, wenn Thorin sich nicht an sein Wort halte. Bilbo schleicht sich aus dem Berg und verhandelt heimlich mit Elben und Menschen, um einen Krieg zu verhindern. Er gibt ihnen den Arkenstein, da er vermutet, dass Thorin auf jede Bedingung eingeht, um an den Stein zu kommen. Parallel dazu wird der noch immer auf Doll Guldur gefangene Gandalf ( Ian McKellen) von den Mitgliedern des Weißen Rates befreit und Galadriel (Cate Blanchett) verbannt Sauron vorerst wieder nach Mordor. Der will die Zwerge schnellstmöglich vor den anrückenden Orks warnen.
Am nächsten Morgen, als die Ereignisse sich entfalten und Zwerge, Menschen und Elben sich gegenüberstehen, verstärkt der für ihn eindeutige Verrat Bilbos, von dem er natürlich erfährt, nur Thorins Dickköpfigkeit und er beschließt in den Kampf zu ziehen. Auch ein eilig herbeigeeilter Gandalf kann das nicht verhindern. Die Zwerge haben Ihre Verwandten zu Hilfe gerufen und die drei Heere sind in Kampfhandlungen verstrickt, als sich außerdem auch ein riesiges Heer aus Orks nähert und die verfeindeten Parteien sich plötzlich verteidigen müssen. Nur gemeinsam können Sie die Orks letztendlich besiegen und Thorin sowie seine beiden Neffen sterben während dieses Kampfes. Spoiler: Auch Kilis ( Aidan Turner) Beinahe-Liebschaft Tauriel ( Evangeline Lilly) stirbt und Legolas ( Orlando Bloom) kann sie nicht retten, zieht aber daraufhin durch die Lande.
Während die Zwerge im einsamen Berg zurück bleiben tritt Bilbo die lange Reise nach Hause an. Dort stellt er fest, dass er unterdessen für tot erklärt wurde und seine Verwandten sein Haus ausräumen. Der Film endet mit Bilbos 111. Geburtstag zu dem auch sein alter Freund Gandalf erwartet wird, also genau da, wo die Herr-der-Ringe-Trilogie beginnt.
"Drei allein soll die Nummer sein..."
Aus meist irrationalen Gründen mögen Menschen bestimmte Zahlen. Die Zahl drei wird immer wieder gern genommen, man denke nur an die heilige Dreifaltigkeit, die drei Musketiere, die drei Gewalten nach Montesquieu oder die drei Sekunden vor dem Wurf der heiligen Handgranate von Antiochia. Hollywood geht es da nicht anders, Star Wars kommt immer in Trilogien, genau wie Zurück in die Zukunft, die guten Teile von Indiana Jones, Dark Knight oder eben auch Peter Jacksons Herr der Ringe. Vielleicht liegt das in der Drei-Akttheorie begründet, wer weiß. Und so sollte auch der Hobbit, eigentlich ein eher überschaubares Kinderbuch, drei Teile bekommen.
Dafür hat man die Geschichte an einigen Stellen ausgebaut (oder ausgeschmückt), neue Charaktere hinzugefügt oder aus der ersten Trilogie importiert. Trotzdem ist natürlich klar, dass aus einer Katze so kein Tiger wird. Insbesondere wenn man die drei Filme am Stück sieht, ist klar, dass die Narration weit weniger komplex ist. Das störte aber bei den ersten beiden Filmen nicht allzu sehr, wie sieht's beim dritten aus?
Nun ja, es geht so. Der größte Teil des Films gilt der grandiosen Schlacht der drei, vier und dann fünf Heere, die visuell natürlich mit allerlei Augenschmaus aufwarten kann aber nicht so wendungsreich ist wie das Massenkloppen in „Die Rückkehr des Königs". Narration gibt es während des Kampfes wenig, nur ein effekthaschendes Springen zwischen den Charakteren und wie sie einen Ork nach dem anderen niedermetzeln. Dabei nimmt sich der Film zum Glück nicht allzu ernst. Dass dem Publikum ein erleichtertes Lachen entfleucht, wenn Legolas über einen einstürzenden Turm hechtet, war ein eindeutiger Beweis dafür. Unterhaltsam ist es allemal und sieht in 3D dank HFR (Erhöhte Bildrate) auch sehr, sehr schön aus, was ja leider nicht selbstverständlich ist. Einen tierschürfenden Moment á la Bilbo und Gollum oder Bilbo und Smaug gibt es im dritten Tiel nicht wirklich, dafür sehen wir Galadriel, Saruman und Elrond Gandalf zu Hilfe eilen und Sauron so richtig den Hintern vermöbeln. Hat auch etwas.
Fazit
Über alle Filme hinweg sind die Schwächen relativ gleich und konstant, wer eine seichte Abenteuergeschichte mit spektakulären Bildern und viel Action und Spass erwartet, wird aber auch mit dem dritten Teil nicht enttäuscht. Neben viel Waffenklirren passiert sicherlich recht wenig, aber wenn man auch nach sechs Stunden keine Müdigkeit verspürt, kann das nicht nur an der Cola liegen. Und mit diesem weihnachtlichen Familienfilm - denn das Gemetzel kommt fast komplett unblutig daher - kann man sicherlich den Kindern eine Freude machen und Ihnen dann später den Herr der Ringe zeigen. So funktioniert halt generationsübergreifendes Fantum.
Alle Bilder von thehobbit.com.
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