Heute habe ich wieder ein Fundstück dabei. Etwas aus einem lange untergegangenen Alltag.Was es ist?Schau einfach vorbei...
Kaiserwetter ist heute nicht, wenn ich zum Fenster raus schaue.
Als ich heute ins Büro ging, da hatte ich die Sonnenbrille auf - kalt zwar, ja, aber die Sonne schien. Nun ja, allerdings nur auf der halben Strecke. Was soll ich Dir sagen, seit der anderen Hälfte sitze ich hier im Nebel - alles grau in grau, toll.Gut, ich will mich nicht beklagen, denn am Wochenende war es schön sonnig bei uns und ich bin gewandert, auch schön."Extrafeines
Kaiserblau - Unübertroffene Qualität."Oh ja, so könnte man an manchen Tagen den Himmel färben, nicht wahr?Das kleine Kästchen ist leider leer, macht aber nix. Mir hat die Packung gefallen, dieser geschwungene Schriftzug und dann der Adler und natürlich Wilhelm Zwo.Eben, ein untergegangener Alltag.Gehen wir davon aus, es stammt so aus der Zeit um 1900. Damals war alles im Kaiserfieber, die Männer hatten gezwirbelte Bärte und die Buben trugen Matrosenleibchen.Schaust Du in Meyers Konversationslexikon nach, dann findest Du bei Kaiserblau "...soviel wie Schmalte". Toll. Schmalte???Ziehen wir einfach das gleiche Lexikon zu Rate....Schmalte (Smalte, Kobaltglas, blaue Farbe, Blaufarbenglas, Kobaltblau), ein intensiv blaues, wesentlich aus kieselsaurem Kali und kieselsaurem Kobaltoxydul bestehendes Glas, das gemahlen als blaue Farbe benutzt wird. Man bereitet S. in den Blaufarbenwerken, indem man Kobalterze (Speiskobalt, Glanzkobalt) röstet, um das Kobalt möglichst in Oxydul überzuführen, ohne die Schwefel- und Arsenverbindungen der übrigen in den Erzen enthaltenen Metalle (Nickel, Eisen, Kupfer, Wismut, Silber etc.) zu zersetzen. Die gerösteten Erze schmelzt man mit Pottasche und Quarzpulver, wobei jene Schwefelverbindungen sich als Speise abscheiden und ein blaues Glas entsteht, das in kaltes Wasser ausgeschöpft, gemahlen und geschlämmt wird. Streublau (Streusand, Blau, B) ist gröberes, eckiges, Couleur (C) mittelfeines und Eschel (E) das feinste Pulver. Die Intensität der Farbe wächst mit dem Kobaltgehalt, und von der Reinheit der Erze hängt die Reinheit der Nuance ab. Die kobaltreichste S. heißt Königsblau (Kaiserblau), die dunkelste Azurblau. S. ist sehr beständig, wird aber durch Säuren zersetzt und gibt beim Schlämmen kohlensaures und kieselsaures (auch arsensaures) Kali an das Wasser ab. Infolge des Gehalts an diesen Salzen ist sie etwas hygroskopisch und ballt sich; auch erhält sie dadurch eine sattere Farbe und die Fähigkeit, länger in Wasser suspendiert zu bleiben. S. eignet sich besonders zur Wassermalerei auf Mauerwerk; sie wird auch in der Porzellanmanufaktur und Töpferei benutzt, ist sonst aber durch das Ultramarin fast vollständig verdrängt worden. Durch Kobalt blau gefärbte Gläser wurden schon von den alten Ägyptern dargestellt. Eine bewußte Verwendung der Kobalterze zum Blaufärben von Glas soll indes erst im 16. Jahrh. von Schürer ausgeführt worden sein. 1571 gründete Preußler das erste Blaufarbenwerk zwischen Platten und Eibenstock. Auch soviel wie Schmelz und Email.
Hilft uns beiden jetzt auch nicht wirklich viel weiter, nicht wahr?
Es gibt zwei Vermutungen, entweder war hier ein Färbemittel drin, so für die Textilfärbung oder es handelte sich um Waschblau.
Auch so ein vergessenes Wundermittel ;)Weißt Du mehr über den Inhalt?
Liebe Grüße und eine schöne neue WocheBjörn :-)alltagserinnerungen.de - Altes | Interessantes | Sehenswertes Kontakt: mail@alltagserinnerungen.de | (c) 2015