Fülltag, eine Adventgeschichte oder Opa, schraub schneller

Von Diekaerntnerin


Adventzeit. Ein ganz 'normaler' Tag mit der Familie steht bevor. Morgens beim Aufwachen ist die Welt weiß. Rebzeilen verstecken sich unter einer Schicht Pulverschnee, Flocken schweben noch immer vom Himmel. Es ist ruhig in dem kleinen Dorf im Weinviertel, wenn sonst schon nicht viel los ist, bei Schneefahrbahn wird es noch ruhiger. Lang vor dem Frühstück müssen schon neue Schneeschaufeln dringend ausprobiert werden und zwei Winzerkinder tollen durch den Schnee.

Die stille Zeit, eine beschauliche Zeit. Nicht immer. 3.000 Liter Wein warten darauf, in Flaschen gefüllt zu werden. Klingt nach viel Arbeit und Langeweile. Doch die Vorfreude bei den Kindern ist da. Und schon geht es ab in den Weinkeller.
Mama steht am Füller, die Oma schlichtet die fertigen Weinflaschen in große Kisten, der Papa kümmert sich um Nachschub aller Art und vier kleine Hände helfen fleißig mit.Das Fräulein reicht 2 Stunden lang fast ohne Pause Flaschen zu oder transferiert sie vom Flaschenverschrauber, dem Opa, zur Oma weiter. Auch der kleine Mann beweist Ausdauer und trägt Flaschen, schlichtet. Oder schaut dem Papa interessiert zu. ALLES was der Papa macht ist einfach so spannend. 
Man unterhält sich, eine Flasche geht kaputt. Scherben bringen Glück! Eine Holzkiste wird zwischendurch zum Klettergerüst. Der Opa kommt wieder einmal nicht nach, doch er kann nichts dafür, die Technik ist die Schwachstelle in unserer Füllkette. Und draußen, da fallen die Flocken weiter. Leise rieselt der Schnee... Wir werden heute wohl noch mit Bob unterwegs sein, ein richtiger Holzschlitten wäre mir lieber, aber dafür reicht er selten, der Schnee am Valiumsberg. Er heißt Kalvarienberg, aber davon sind sie schwer zu überzeugen, die Zwerge, wie kommen sie nur auf Valium? Manchmal ist es übrigens der Aquariumberg. Auch nicht schlecht. Beruhigend ist beides. Irgendwie.