Vier Jahre Super-GAU in Japan.
Die Heimat Hunderttausender ist verstrahlt, tonnenweise stehen schwarze Säcke mit kontaminierter Erde rund um das AKW, täglich werden Meerwasser und Luft mit neuer Radioaktivität belastet. Wie in Tschernobyl erkranken mehr und mehr Kinder und Jugendliche an Schilddrüsenkrebs.
Viele Atomkraftgegner mahnen am Mittwoch, den 11.03.2015 dem Super-GAU in Japan.
Dr. Winfrid Eisenberg, ehemals Chefarzt der Kinderklinik Herford und Mitglied der internationalen Ärzteorganisation IPPNW, erklärt über das Ausmaß der gesundheitlichen Folgen:
Zwar ist es noch zu früh, die langfristigen gesundheitlichen Folgen der Atomkatastrophe abschätzen zu können, da bislang nur ein Bruchteil der Ergebnisse der Nachuntersuchungen vorliegt, doch basierend auf den Erfahrungen aus Tschernobyl rechnen wir mit einer weiter steigenden Zahl der Schilddrüsenkrebserkrankungen über die kommenden Jahre.
Schilddrüsenkrebs stelle dabei nur einen kleinen Teil der gesundheitlichen Folgen der radioaktiven Kontamination für die Bevölkerung dar. Die IPPNW erwartet aufgrund früherer Erfahrungen mit Atomunglücken zudem erhöhte Raten an Leukämien, Lymphomen, soliden Tumoren, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hormonellen, neurologischen und psychiatrischen Störungen. Hinzu kommen erhebliche psychosoziale Auswirkungen aufgrund der Traumatisierung und dem Gefühl, von den Behörden getäuscht und allein gelassen zu werden. Aus den Zahlen des Wissenschaftlichen Ausschusses der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen der atomaren Strahlung (UNSCEAR) geht hervor, dass in Japan aufgrund der radioaktiven Verseuchung bis zu 16.000 zusätzliche Krebserkrankungen und bis zu 9.000 zusätzliche Krebstodesfälle zu erwarten sind.
Wegen der Gefahren, die durch die Nutzung der Atomkraft entstehen, protestieren immer mehr Menschen gegen den Weiterbetrieb der derzeit noch neun laufenden Atomkraftwerken in Deutschland.
Aber nicht nur Japan und der Betrieb der Atomkraftwerke ist ein Thema.
Viele Bürger machen seit Jahren auf die ewig ungelöste “Entsorgungsfrage” in Sachen Atommüll aufmerksam. Die Stromkonzerne haben über Jahrzehnte Milliarden Euro mit Atomstrom verdient. Jetzt wollen sie die Kostenrisiken für AKW-Abriss und Lagerung des Atommülls auf die Gesellschaft abwälzen! Der Staat muss den Konzernen das Geld für die AKW-Altlasten jetzt abnehmen, so lange noch
etwas zu holen ist!
Die Bürger sind aufgerufen durch Energiesparen und Beteiligung an der Energiewende von unten die Atomkraft überflüssig zu machen. In den letzten Jahren hat das schon gut geklappt, aber die Energiewende ist weiterhin ausbaufähig und muss den großen Atomkonzernen weiter das atomare Problem immer stärker in die Bücher schreiben. EON beispielsweise wird für das abgelaufene Jahr einen historischen Verlust schreiben. Das zeigt nicht nur dem Staat und dem Management, sondern auch den Aktionären, was sie seit Jahrzehnten falsch machen! Sofort raus aus der Atomkraft und sofort alle Atomkraftwerke stilllegen!