Fukushima Daiichi-Arbeiter fälschten Werte der Strahlendosismessgeräte mit Bleiplatten

erschienen bei RADIO-UTOPIE

von Petra Pez

Friss und stirb!

Japans Bevölkerung erstickt in mit Cäsium 134 und Cäsium 137 hochradioaktiv verseuchtem Gelände und an hochgradig kriminellen Unternehmern und Staatsdienern – der Widerstand organisiert sich:


.

In der japanischen linksliberalen Tageszeitung Asahi Shimbun, die mit einer morgendlichen Druckauflage von mehr als 8,2 Millionen Exemplaren und einer Abendauflage von fast 3,8 Millionen nicht nur die zweitgrösste Zeitung Japans, sondern auch der Welt ist, erschien am 21.Juli 2012 der Bericht:

“TEPCO subcontractor used lead to fake dosimeter readings at Fukushima plant”

über die menschenverachtenden Anordnungen von Firmen im Umgang mit den Arbeitern, die für die Aufräumungsarbeiten in dem zerstörten Kernkraftwerk Fukushima Nr.1 angeheuert wurden.

Ein hoher Beamter des mittelständischen, in Fukushima ansässigen Bauunternehmens Build-Up, einem Subauftragnehmer von Tokyo Electric Power Co. (TEPCO), setzte die Auftragnehmer mit Drohungen des Verlustes des Arbeitsplatzes und aller weiteren künftigen Anstellungen in Energiekonzernen unter Druck, wenn sie sich weigern, ihre Strahlungsmessgeräte mit einer absorbierenden Bleiummantelung zu umhüllen, die die radioaktive Strahlung reduziert.

Drei Beschäftigte verweigerten dieses ummenschliche Ansinnen und verliessen freiwillig diesen Ort des unsichtbaren Todes.

Einer von ihnen war clever genug, das Gespräch heimlich aufzuzeichnen und der Zeitung zur Verfügung zu stellen.

Inzwischen wurde durch Takashi Wada, dem Präsidenten des Bauunternehmens Build-Up am 21.Juli 2012 zugegeben, dass am 1. Dezember 2011 neun Arbeiter mit abgeschirmten Dosimetern drei Stunden in die Gefahrenzone geschickt worden sind und die Arbeiter die mehrere Millimeter dicke Bleiummantelung nach Anleitung (Abbildung hier) selbst herstellen mussten, um die Messungen zu fälschen. Der zulässige Grenzwert liegt bei 50 Millisievert pro Jahr.

Auch der Vorarbeiter, der in einem Gasthaus in Iwaki, in dem die Beschäftigten untergebracht waren, diese Anordnungen verlangt und das Material zur Verfügung gestellt hatte, räumte nach anfänglichem Leugnen seine verbrecherische Handlungsweise ein.

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