Fukushima

Es ist relativ still geworden um Fukushima. Den Einen oder Anderen mag das freuen, zumal man da auch Studien zum Atomausstieg in Deutschland zurückhalten kann, ohne dass es bemerkt wird. Bis dann wieder so ein Medienfuzzi kommt und das aufdeckt.

Aber über die grundlegend verlogene Atompolitik der schwarz-gelben Regierung muss man schon fast kein Wort mehr verlieren. Ich habe eh den Eindruck gewonnen, dass die Deutschen – zumindest die politisch interessierten – derzeit pragmatisch abwarten, bis dieses schwarz-gelbe Übel vorüber gegangen ist. Die Wahlergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: dieser Regierung wird nichts mehr zugetraut.

Doch zurück zu Fukushima:

FukushimaGreenpeace veröffentlichte gestern eine Studie, die den Beweis führt, dass die Betreiberfirma Tepco die Öffentlichkeit bewußt belogen hat:

Anfangs konnte der Betreiber die Entwicklung im Inneren des Reaktorkerns demnach genau beobachten und die Lage anhand fundierter Daten einschätzen. [...] Schon drei Stunden nach dem Tsunami waren demnach die Brennstäbe nicht mehr mit Kühlwasser bedeckt, durch die Einleitung von Frischwasser konnte das Abfallen des Kühlwasserspiegels lediglich verzögert werden, in Höhe der Brennstäbe stieg er trotzdem nicht mehr. Entsprechend schnellte die Temperatur der Brennstäbe auf rund 2.800 Grad – und damit in den Bereich, in dem die Kernschmelze abläuft. (Telepolis)

Vielleicht kann sich noch der eine oder andere Leser erinnern: als das Atomkraftwerk in Tschernobyl in die Luft flog, richtete sich die berechtigte Kritik vor allem auch gegen die – nennen wir es: sehr mangelhafte Benachrichtigung der Öffentlichkeit.
Bisher las und hörte ich – außer eben von Greenpeace – davon mit Blick gen Japan nicht sonderlich viel. Was also unterscheidet die mediale Aufklärung der Menschen in Sachen Tschernobyl und Fukushima?

Nicht sonderlich viel. Nur, dass heute aufgrund der technischen Möglichkeiten eine Gegenöffentlichkeit (Gegenmedialöffentlichkeit) existiert, von der seinerzeit noch nicht zu träumen war. Schon gar nicht in der UdSSR.

Klar ist: Fukushima ist und bleibt für viele Generationen ein Fanal! Und ein verseuchtes Gebiet. Das definitiv viel größer ist und größere Auswirkungen hat und haben wird, als bisher zugegeben.

Es stellt sich nicht mehr die Frage nach dem “Ob” oder nach dem “Wann” eines Atomausstiegs (weltweit!), sondern nur noch nach der Verantwortung den kommenden Generationen gegenüber. In einer gerechteren Welt, in der der gesellschaftliche Reichtum gleichmäßiger verteilt ist, ist es möglich ohne Atomkraft Menschen weltweit mit der notwendigen Energie zu versorgen.
Allerdings: (auch) wir müssen jetzt damit anfangen!

Nic


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  • Da fällt mir echt nix mehr ein…
Fukushima

Autor: Nic

Hauptautor des Blogs, alles andere steht auf einer Extraseite.


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