Führende konservative Geistliche als Verbündeten gegen den Extremismus?

Von Nicsbloghaus @_nbh

Diese Frage beantwortet Reuel Marc Gerecht in der Zeitschrift Internationale Politik mit “ja”.

Die Scharia ist das Fundament eines islamistischen Terrorismus? Religionsakademien sind Kaderschmieden für Selbstmordattentäter? Falsch! Führende konservative Geistliche haben sich bereits eindeutig und unbeirrbar gegen Gewalt ausgesprochen. Sie wären unsere besten Verbündeten im Kampf gegen den Extremismus.

Diese Aussage hört man immer öfter – auch und vor allem aus den Reihen liberaler Muslime. Es gibt Stimmen, die dem Islam jedes Mitspracherecht verweigern wollen. Zu denen zähle ich mich ganz sicher nicht.

Wir sollten keine Feinde dort sehen, wo keine sind. Das Heilige Gesetz des Islams ist und war schon immer das, was Muslime daraus machen. In der fundamentalen innerislamischen Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und Gegnern der Moderne wäre es töricht, die Geistlichen zur Bedrohung zu erklären. Sie werden, wie sie es immer getan haben, den Weg einschlagen, den sich der Großteil der Muslime wünscht. Der Westen und die Muslime mögen zwar (noch) nicht unbedingt viele Wertvorstellungen teilen. Aber sie teilen ausreichend viele, um auf eine gewalttätige Auseinandersetzung verzichten zu können und eine vielleicht von Misstrauen gekennzeichnete, oft angespannte, aber insgesamt friedliche Koexistenz aufrechtzuerhalten.

Spannende Thesen vertritt Gerecht in seinem Artikel (mir fehlt die Zeit, darauf im Einzelnen einzugehen).  Auch wenn ich seine Meinung zum friedlichen Islam nicht mehr so ganz teile. Einfach, weil es zum Einen nicht “den Islam” gibt – wie er selbst anmerkt – und zum anderen vor allem auch aus dem Wissen um die Inhalte und den Aufbau des Quran.

Was ich aber unterschreibe: wir müssen lernen, mit denen zu reden, die guten Willens sind. Innen- und außenpolitisch. Und das sind mehr als uns die Springerpresse tagtäglich einreden möchte.

Nic