Fuck Yeah
„Fuck Yeah“
(My Redempt/Cargo Records)
Auf den ersten Blick nimmt sich das natürlich schon recht mutig aus, was sich die vier Herren, angeblich bei einem angeregten Plausch zu später Stunde auf der Münchner Wiesn, da überlegt haben: Neue Band und Albumdebüt zu einer Zeit, da andere Kollegen schon im Geldspeicher zum Kopfsprung ansetzen, dazu einen Namen gewählt, den man besser nicht leichtfertig auf Arbeit oder im Beisein der Ehefrau googelt. Man darf allerdings unterstellen, daß Markus Naegele, Rainer Germann, Michael Metzger und Kevin Ippisch, allesamt erfahrene Musiker und Szenekenner, mit Bedacht gewählt haben. Berufsjugendliches Rangekumpel kann man ihnen sicher nicht unterstellen, dafür ist Sound ihrer ersten gemeinsamen Platte zu sehr mit der Historie des gutes alten Indierock verbandelt, sie haben erst gar nicht versucht, einem Trend hinterherzuspringen oder die zwölf Stücke übermäßig aufzupimpen – gut abgehangene Schmirgelriffs, dreckig und laut genug, damit sie nicht in den Ruf der vorgezogenen Altersmilde kommen.
Natürlich werden bei all jenen, deren musikalische Sozialisation ähnlich verortet ist, liebgewonnene Erinnerungen wach – Pixies, Afghan Whigs, die "Replacements" sowieso, das darf und will man sich gern anhören. Von Vorteil ist, daß jeder der vier mittlerweile weiß, wie eine ordentlich Platte zu klingen hat, die Produktion ist satt und klar, Songs wie “C’mon”, “Lack Of Sleep” oder der fein dahingeschrammelte Titeltrack können so mühelos überzeugen. Daß Naegeles Stimme den Mangel an Volumen öfters durch Kraft wettzumachen sucht und das eine oder andere Lied auch mal etwas arg betagt oder breitbeinig daherkommt, wird man verschmerzen können, es geht schließlich nicht mehr um einen Podestplatz beim Talentewettbewerb. Die Botschaft der vier ist eine denkbar einfache, erst kürzlich durfte man sie wieder in der Zeitung (auch so eine alte Bekannte) lesen: “Rock 'n' Roll muss raus!” hieß es da – jetzt ist er dort und kann gern noch eine Weile bleiben.
10.08. München, Theatron
14.10. München, Digitalanalog
„Fuck Yeah“
(My Redempt/Cargo Records)
Auf den ersten Blick nimmt sich das natürlich schon recht mutig aus, was sich die vier Herren, angeblich bei einem angeregten Plausch zu später Stunde auf der Münchner Wiesn, da überlegt haben: Neue Band und Albumdebüt zu einer Zeit, da andere Kollegen schon im Geldspeicher zum Kopfsprung ansetzen, dazu einen Namen gewählt, den man besser nicht leichtfertig auf Arbeit oder im Beisein der Ehefrau googelt. Man darf allerdings unterstellen, daß Markus Naegele, Rainer Germann, Michael Metzger und Kevin Ippisch, allesamt erfahrene Musiker und Szenekenner, mit Bedacht gewählt haben. Berufsjugendliches Rangekumpel kann man ihnen sicher nicht unterstellen, dafür ist Sound ihrer ersten gemeinsamen Platte zu sehr mit der Historie des gutes alten Indierock verbandelt, sie haben erst gar nicht versucht, einem Trend hinterherzuspringen oder die zwölf Stücke übermäßig aufzupimpen – gut abgehangene Schmirgelriffs, dreckig und laut genug, damit sie nicht in den Ruf der vorgezogenen Altersmilde kommen.
Natürlich werden bei all jenen, deren musikalische Sozialisation ähnlich verortet ist, liebgewonnene Erinnerungen wach – Pixies, Afghan Whigs, die "Replacements" sowieso, das darf und will man sich gern anhören. Von Vorteil ist, daß jeder der vier mittlerweile weiß, wie eine ordentlich Platte zu klingen hat, die Produktion ist satt und klar, Songs wie “C’mon”, “Lack Of Sleep” oder der fein dahingeschrammelte Titeltrack können so mühelos überzeugen. Daß Naegeles Stimme den Mangel an Volumen öfters durch Kraft wettzumachen sucht und das eine oder andere Lied auch mal etwas arg betagt oder breitbeinig daherkommt, wird man verschmerzen können, es geht schließlich nicht mehr um einen Podestplatz beim Talentewettbewerb. Die Botschaft der vier ist eine denkbar einfache, erst kürzlich durfte man sie wieder in der Zeitung (auch so eine alte Bekannte) lesen: “Rock 'n' Roll muss raus!” hieß es da – jetzt ist er dort und kann gern noch eine Weile bleiben.
10.08. München, Theatron
14.10. München, Digitalanalog