Seit einigen Tagen gibt es in verschiedenen brasilianischen Städten Proteste gegen die hohen Eintrittspreise bei der im kommenden Sommer stattfindenden Fußball-Weltmeisterschaft. Inzwischen geht es jedoch um mehr.
Immer lauter werden auch andere soziale Forderungen der Protestierenden. So wird unter anderem Steuergerechtigkeit, andere und bessere Schulen und Krankenhäuser, bessere Bus- und Bahnverbindungen und ein Ende der Korruption gefordert.
Interessanterweise solidarisiert sich Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff – anders als es Erdogan in der Türkei tut – mit den Forderungen. Sie hält diese friedlichen Demonstrationen für eine “Stärke der Demokratie in Brasilien”.
Fifa-Präsident Joseph Blatter hingegen hält das Verhalten der Protestierenden für nicht richtig. So sagte er: “Sie sollten den Fußball nicht dazu nutzen, um ihre Forderungen zu verkünden.” Denn schließlich sei dem Land die Fußball-Weltmeisterschaft nicht aufgezwungen worden.
Was an sich schon richtig ist, denn sicherlich hat die Regierung und nicht das Volk den Vertrag mit der FIFA unterschrieben. Und doch zeigt es, mit welcher Arroganz Sportfunktionäre unterwegs sind.
Das ist die gleiche Unverfrorenheit wie die Ausrichtung eines Formel-Eins-Rennens in Bahrein. Menschenrechte sind den Sportfunktionären einfach mal gleichgültig.
Erinnert sich noch irgendwer daran, aus welchem Gedanken die Olympischen Speile der Neuzeit gestartet wurden? ”Als ‘Treffen der Jugend der Welt’ sollten sie dem sportlichen Vergleich und der Völkerverständigung dienen.” (Wikipedia)
Wichtig heute jedoch sind Einschaltquoten= Werbekunden = Geld; dass dafür Menschen hungern: Kollateralschäden.