Fußball weckt offenbar niedere Instinkte...

Katrin Müller-Hohenstein, ZDF-Fußball-WM-Moderatorin, bemühte gleich ein Nazi-Großereignis, um in der Halbzeit des esten Spiels der deutschen WM-Elf ihrer Begeisterung Ausdruck zu verleihen: „Das ist für Miro Klose doch ein innerer Reichsparteitag, dass der heute hier trifft.“
Immerhin: Es gab Email-Proteste. Das ZDF hat sich entschuldigt und versprochen, dass es in Zukunft solche Entgleisungen nicht geben wird.
Ein Irrtum ist, dass das Problem damit gelöst sei. Denn im Kleinen erleben wir es jedes Wochenende auf hunderten Fußballplätzen.
Entfesselte Fußballfans skandieren - besonders, wenn ihre Mannschaft verliert – Parolen gegen alles, was sie nicht verstehen. Und Fußballfans in ihrer übergroßen Mehrheit verstehen eine Menge nicht. Ob Türke oder Afrikaner, Jude Fan es gegnerischen Vereins, da wird mit Mord und Totschlag, ja sogar mit Gaskammern gedroht.
Dafür gibt es dann eine Geldstrafe für den Verein, zwei, drei Stadionverbote und am nächsten Wochenende geht das Ganze von vorne los.
Jeder kennt die Spruchweisheit: "Kinder und Betrunkene sagen die Wahrheit", wobei mit Wahrheit gemeint ist, dass sie sagen, was sie wirklich denken. Und so werden ja auch in deutschen Fußballstadien die Nazi-Sprüche mit steigendem Bierkonsum immer lauter und zahlreicher.
Und natürlich stellen sich die Vereinsfuktionäre und Fanbeauftragten jedes Mal hin und behaupten, das seien gar keine "echten Fans", sondern Leute, die nur zufällig da waren oder um dem Verein zu schaden. Und genau das ist die Dauerlüge im deutschen Fußball.
Und selbst wenn Fans etwas gegen die Nazi-Sprechchöre unternehmen, sie etwa mit Pfeifen oder anderen Sprechchören übertönen, dann tun sie es in vielen Fällen eben nicht, weil die Nazis sie wirklich stören, sondern weil dem Verein Strafen drohen und das Image geschädigt wird. Standardspruch: "Schreit die Parolen draußen, aber nicht im Stadion". Übersetzung: "Naziparolen sind in Ordnung, solange sie dem Verein nicht schaden."
Das gleiche gilt für Platzstürme und Schlägereien - alles ist nur schlecht, wenn es dem Verein schadet.
Ich schreibe nicht wie der Blinde von der Farbe. Ich habe das alles immer wieder erlebt, als ich mir einen heute unbedeutenden, zu DDR-Zeiten ganz wichtigen, Fußballverein in Ostberlin eine ganze Weile angesehen habe.
Was man tun kann? Zum Beispiel Vereine, bei denen so ewtas wiederholt passiert, eine ganze Saison unter Ausschluss der Öffentlichkeit spielen lassen. Keine Fans, keine Gewalt. Keine Fans, keine Nazi-Sprüche. Keine Fans, kein Geld. Kein Geld, kein Verein.
So kann man vielleicht sogar - im Rest des Landes - Fußballfans zeigen, was geht und was ganz bestimmt nicht.
Und auch Frau Müller-Hohenstein von ZDF...

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