Football under cover (Filmfoto)
Erinnert sich noch wer an den Film “Football under cover“? Ich habe darüber und über den vergeblichen Versuch, die iranische Frauenfussballmannschaft nach Berlin einzuladen seinerzeit im alten Bloghaus viel geschrieben. 1
Nun berät am 3. März die FIFA darüber, ob Fussballerinnen das Tragen von Kopf- und Nackenbedeckungen erlaubt sein soll.
Was sagt Ihr dazu? Angesichts der Diskussionen um das Kopftuchtragen generell – und eingedenk der Burkaverbote in Frankreich und Belgien ist das eine spannende Frage. Die auch die FIFA spaltet.
Allerdings – so Thomas Pany bei Telepolis – scheint die FIFA das bisher bestehende Verbot aufheben zu wollen. Dieses Verbot führte dazu, dass das iranische Frauenfußballteam bei einem Olympia-Qualifikationsturnier in Amman ausgeschlossen wurde.
In Iran löste die Entscheidung starken Protest aus – auch Präsident Ahmadinedschad äußerte sich dazu und bezeichnete die FIFA als “Diktatoren und Kolonialisten, die anderen ihren Lebensstil aufzwingen wollen”.
Inzwischen mehreren sich Stimmen, die den Hijab nicht als religiöses Symbol verstehen, sondern als ein kulturelles.
Normalerweise interessiert mich Fußball nicht die Bohne – aber dieser Entscheidung sehe ich mit Spannung entgegen. Nicht, dass ich mir daraus eine Signalwirkung für die Zivilgesellschaften des Westens erhoffe. Aber es wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Nicht jedes Kopftuch ist “die Fahne des politischen Islam” – wenn auch ich nicht umhin komme, festzustellen, dass die kinngebundenen Kopftücher bei minderjährigen Mädchen zuzunehmen scheinen.
Doch wir müssen endlich unterscheiden lernen. Und abwägen. Die iranische Frauenfussballmannschaft besteht aus lebenslustigen, fröhlichen jungen Frauen. Und nicht aus Mullahs. Wir würden den Zweitgenannten Recht geben, wenn wir weiterhin iranische Frauen von internationalen Fussballmeisterschaften ausschließen.
Nic
- Leider sind die Artikel des alten Blogs nicht mehr online. ↩