Brötchen backe ich eigentlich viel zu selten. Denn die Brötchen muss man bald essen und bleiben nicht ewig frisch. Darum freue ich mich immer, wenn ich Besuch erwarte. Wenn ich Gäste bekomme, dann setze ich mich meist gleich an meine schauen Brotbackbücher und studiere die einzelnen Rezepte. Diesmal kommt (endlich) mein Bruder und Papa. Wie ich mich freue! Darum möchte ich den Beiden auch was Feines backen. Hängen geblieben bin ich bei den Schrippen ohne Vorteig von Lutz. Da das Wort Schrippen ( in Berlin nennt man die Brötchen so) hier in Österreich nicht allzu bekannt ist, nenne ich sie einfach Weizenbrötchen ohne Vorteig. Das erste Mal werde ich auch Malz verwenden. Ich habe endlich ein Gerstenmalz im Reformhaus bekommen. Das Wunderbare an diesem Brötchenrezept ist, dass man sie am Vorabend zubereitet, über Nacht im Kühlschrank ihrem Schicksal überlässt J, morgens nach kürzer Aufwärmphase in den Ofen schießt und dann genießt.
Lutz beschreibt seine Schrippen wie folgt: „Die Schrippen schmecken mild und sind dank der langen Gare mit einem feinen Eigenaroma ausgestattet. Die Kruste fenstert herrlich und trägt zum Geschmack ihren Teil bei. Die Krume ist weich und aufgrund der niedrigen Teigausbeute kleinporig. Ein gutes Frühstücksbrötchen. Der Teig ist wegen des niedrigen Wassergehaltes auch sehr gut für Anfänger geeignet. Er klebt nicht und ist auch ohne zusätzliches Mehl formbar.“
Meine lieben Gäste, denen ich diese köstlichen Brötchen zum Frühstück gebacken haben, meinten: "Einsame Spitze!" Der feine Geschmack ist wunderbar und die Krumme schon weich. Bei diesen Rückmeldungen, bin ich förmlich dahin geschmolzen vor Glück. Diese Semmeln werden zu meinen Favoriten hinzugefügt.
Kleine Warenkunde
Begriffsklärung Schrippen: In vielen Regionen sind unterschiedliche Bezeichnungen für das Kleingebäck zu finden: Beispielsweise Semmeln, Weckle, Weckerl in Süddeutschland und in Österreich, Schrippen in Berlin oder Rundstücke im Hamburger Raum, verbreitet. (Quelle: Wikipedia)
Ursprung des Wort Schrippen kommt aus dem frühneuhochdeutsch schripfen = (auf)kratzen und ist eigentlich eine Bezeichnung für die Einkerbung auf der Oberseite. (Quelle: Duden)
Malz: Es ist bekanntlich ein Produkt das zum Bierbrauen verwendet wird und wurde,es war ein fränkischer Brauer und Bäckermeister der entdeckte, daß das Malz sich hervorragend auch zum Semmelbacken eignete. Der Malzgeschmack- und Geruch gilt typisch für eine gute Semmel- und Brötchen-Qualität.
bringt. Malz bringt Vorteile für die Kruste, Krume, Frische und den Geschmack, vom Semmel bis zum Schrotbrot. (Quelle: backforum)
Zutaten für 8 Brötchen
425 g Weizenmehl
25 g Roggenmehl 250 ml lauwarmes Wasser 15 g Butter 10 g Gerstenmalz 3 g Honig 2,5 g Trockenhefe 10 g Salz
Zubereitung
Am Vorabend alle Zutaten außer Butter und Salz 10 min kneten. Dann Salz und Butter hinzufügen und ca. 2-3 min zu einem glatten Teig kneten. Den Teig 20 Minuten bei Zimmertemperatur zugedeckt ruhen lassen. 8 gleichgroße Stücke abstechen und rund wirken. Nochmals 30 min abgedeckt gehen lassen. Die Teigstücke etwas länglich formen und weitere 20 Minuten zur Gare stellen. Anschließend dieTeigstücke etwas flach drücken, tief der Länge nach einschneiden, mit Roggenmehl bestauben und mit dem Schnitt nach unten auf Backpapier ca. 10 Stunden im Kühlschrank (6-8°C) abgedeckt ruhen lassen. Am Backtag 30 Minuten an einem warmen Ort akklimatisieren lassen. Doch bevor man sie an einem warmen Ort nochmals aufgehen lässt, die Brötchen etwas flach drücken, länglich formen und in der Mitte tief einschneiden. Mit der Schnittstelle nach unten zugedeckt rasten lassen. Vor dem Backen die Schnittseite nach oben drehen und bei 230°C fallend auf 210°C 20 min backen.