Frühstücksbrötchen – ohne Kneten!

Von Tvle

Da können die meisten Bäcker einpacken - extrem leckere und knusprige Frühstücksbrötchen werden ab sofort selbst gemacht. Und das geht erstaunlicherweise mit einfachsten Zutaten und nahezu ohne Aufwand. Vor allem aber ohne jegliches Kneten. Keine Küchenmaschine, keine anstrengende Handarbeit, kein Achten auf Teigtemperatur und Gehphasen. Mit nur etwas Geschick bekommt man das wirklich auch noch leicht verschlafen am Sonntagmorgen hin. Die äußerst geringe Hefemenge ist vermutlich die einzige wirkliche Herausforderung bei der Vorbereitung. Wer keine Briefwaage hat, nimmt zwei Krümel in Erbsengröße, das kommt in etwa hin. Wichtig: Bitte mit Backstein/Pizzastein backen!

Zutaten für eine Grundmenge von 4 großen Brötchen

  • 300 g Mehl Typ 550 oder italienisches Pizzamehl Typ 00 oder französisches Baguettemehl Type T65
  • 233 g Wasser
  • 2 g frische Hefe, fein zerbröselt (kein Druckfehler!)
  • 2/3 TL Salz

So wird gebacken:

1Am Vorabend: So spät wie möglich am Abend alle Zutaten in einer ausreichend großen Schüssel mit einem Holzlöffel kurz vermengen, bis keine trocknen Stellen mehr zu sehen sind. Nicht Kneten. Teig mit dem Löffel etwas in Form bringen, so dass er eine möglichst glatte, gewölbte Oberfläche hat (er geht dann schöner auf). Schüssel dicht mit Frischhaltefolie oder einem passenden dicht schließenden Deckel verschließen und über Nacht ca. 8 bis 10 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen. Die Schüssel muss ausreichend Platz haben, der Teig geht stark auf!

2Am Morgen: Den Teig mit einer Teigkarte auf eine saubere und glatte Arbeitsfläche geben. Wer sich traut, verzichtet zunächst auf Mehl, auch wenn der Teig ziemlich stark klebt. Auf einer üblichen Küchenarbeitsplatte lässt er sich mit der Teigkarte trotzdem gut wieder ablösen. Den Teig mit der Karte mehrmals ziehen und falten bis sich ein ein einigermaßen kompakter Teigball ergibt. Diesen ebenfalls mit der Teigkarte in vier gleichgroße Portionen teilen - keine Angst, wenn es klebt- Jede Teigportion wieder mit der Teigkarte grob in Form bringen und mit etwas Abstand auf der Arbeitsfläche verteilen. Erst jetzt reichlich bemehlen. Am besten geht das mit einem Sieb. Dabei auch zwischen den Teiglingen großzügig Mehl verteilen. Nun werden die Brötchen in runde oder längliche Formen gebracht, indem nach und nach mit der Karte Mehl unter die Teiglinge geschoben wird. Diese dazu flach ansetzen und mit kurzen Bewegungen rundherum Mehl unter die Teiglinge schieben bis sich diese von der Arbeitsfläche lösen und hin und her schieben lassen. Zugleich kann man durch gleichmäßiges Arbeiten rundherum eine schöne form erreichen. Keine Angst - klingt kompliziert, ist aber ganz einfach. Und: Auch nicht perfekte Formen schmecken super! Teiglinge mit einem Geschirrtuch abdecken und 20 bis 30 Minuten ruhen lassen.

3Inzwischen Ofen und Backstein (ganz wichtig!) auf 250 Grad vorheizen. Wer kann, bereitet den Ofen auf zwei Dampfstöße vor. Die Brötchen gehen inzwischen kaum auf, werden auch nicht sehr hoch, das passiert erst im Ofen. Sie sollten aber eine deutliche Wölbung entwickeln. Nun jedes Brötchen mit der Teigkarte auf einen gut bemehlten Holzschieber transferieren, schnell nacheinander auf den Backstein geben. Wenn möglich, mit zwei kräftigen Dampfstößen in den ersten 10 Minuten backen. Anschließend Feuchtigkeit aus dem Ofen entweichen lassen und weitere 5 Minuten fertig backen. Wer keinen Ofen mit Dampffunktion hat, sollte zumindest einen großen flachen Topf mit heißem Wasser auf den Boden stellen. Die Feuchtigkeit hilft beim Aufgehen und sorgt für eine schöne Kruste.

Nach ein-, zweimaligem Üben klappt dieses Rezept wirklich ganz super. Und selbst wenn die Teiglinge mal nicht so toll geformt werden, tut dies dem Geschmack keinen Abbruch. Anfangs kann man gerne auch von Anfang an mit Mehl arbeiten, muss aber aufpassen, kein Mehl in das Brötchen einzufalten - das führt zu trockenen Stellen! Einschneiden ist nicht erforderlich. Mit Wasserdampf reißt die Kruste von ganz allein auf - der Teig hat einen enormen Ofentrieb.

Das Innere der Brötchen zeichnet sich durch eine herrliche, offenporige Krume aus. Trotz der geringen Hefemenge ergibt sich nach der langen Gehzeit ein sehr schönes Muster aus teils sehr großen Blasen und ein wunderbarer Biss.