Frühstück 2 go - zuckerfreies Birchermüsli und eine kleine Krise

Von Dasessperiment

Ich habe gesündigt...

Ihr Lieben, ich ärgere mich wirklich immer noch total über mich, aber gestern bin ich doch tatsächlich unfreiwillig und aus Leichtigkeit in eine wirklich vermeidbare Zuckerfalle getappt. Wie das passieren konnte? Ganz einfach. Ich war mit meinen Mädels zum Wrap- und Fernsehabend verabredet, zu dem jeder ein paar leckere Zutaten mitbringen sollte aus denen man sich dann nach Lust und Laune seinen Wrap selbst belegen konnte. An sich eine tolle Idee, die sich danke meiner zuckerfreien Wraps auch in der Fastenzeit wunderbar umsetzen lässt. Und dank der tollen Auswahl an frischem Gemüse, Salat, Fleisch, Käse und Dips fühlte ich mich tatsächlich ein bisschen wie in einem Schlemmerparadies. Unglücklicherweise war ich von unserer tollen Auswahl und den leckeren Zutaten sogar so beeindruckt, dass ich völlig automatisch sofort damit begann, mir meinen ersten Wrap mit einem leckeren selbstgemachten Knobi-Dip meiner Freundin zu bestreichen. Kurz die Finger abgeleckt, sollte es direkt an die nächste Zutat für meine Füllung gehen, als es mir plötzlich wie ein Blitz durch den Kopf schoss: "Ach du scheiße - was ist in deinem Dip eigentlich alles drin?" Und - ihr ahnt es schon - natürlich hatte sie Zucker hinzugefügt. Zwar ging ich sofort in die Küche, wischte die Creme mit etwas Küpchenkrepp ab und belegte mir meinen Wrap anschließend mit meiner eigenen, zuckerfreien Paprikacreme, doch die kleine Portion, die ich bereits von meinen Fingern abgeschleckt hatte, lies sich an dieser Stelle natürlich nicht mehr zurücknehmen. So ein Ärger.
Irgendwie ist man mittlerweise einfach schon so daran gewöhnt, sich selbst alles ohne Zucker zuzubereiten, dass man manchmal tatsächlich vergisst, dass andere Leute das nicht unbedingt machen und daher achtlos Dinge probiert oder kauft ohne genau auf die Zutaten zu schauen. Beim nächsten Mal werde ich also definitiv wieder besser aufpassen und genau darauf achten, welche Bestandteile in den Dingen, die ich esse wirklich enthalten sind. Und um diesen Fauxpas schleunigst wieder mit einem gesunden "Gegenpart" auszugleichen, gab es heute morgen ein Frühstück, dass garantiert völlig zuckerfrei war, aber trotzdem herrlich süß und fruchtig schmeckte - ein sahniges Birchermüsli mit frischen Früchten, knackigen Nüssen und einem Hauch von Zimt.


Das tolle an diesem Rezept ist, dass man es schon am Abend vorher zubereitet und dann am nächsten Morgen nur noch aus dem Kühlschrank und bei Bedarf mit frischen Früchten aufpeppen muss. Es ist dementsprechend super schnell fertig und ergibt eine wirklich große Portion, die einen lange sättigt und dank der guten Zutaten fit und gesund hält. Und es schmeckt - das kann ich euch versprechen. Und zwar sogar so gut, dass ich die wirklich großzügig berechnete Menge direkt komplett alleine verdrückt haben, weil ich vor Lauter Verzückung über den herrlichen Geschmack einfach nicht aufhören konnte, immer wieder daran zu naschen :)

Bircher Müsli

Zutaten (für eine große oder zwei kleine Portionen)
Zubereitung
Zunächst verquirlt ihr den Joghurt und die Milch miteinander und rührt die Haferflocken unter diese Masse. Dann gebt ihr die getrockneten Früchte, die Nüsse und die Zitronenschale hinzu und verrührt alles zu einer gleichmäßigen Creme. Diese Masse nun noch mit etwas Süße und dem Zimt abschmecken, mit Frischhaltefolie bedecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Am nächsten Morgen die Creme dann nur noch nach Bedarf mit etwas Wasser und dem Zitronensaft verdünnen, den Apfel fein reiben und unterheben und die Banane sowie die Trauben in Scheiben schneiden und das Müsli damit garnieren.

Tipp: Je nach Geschmack könnt ihr natürlich auch andere Früchte und/oder Nüsse verwenden. Ich kann mir auch eine exotische Version mit Kokosflocken und Ananas oder eine Sommervariante mit Erdbeeren und frischer Minze sehr gut vorstellen. Eurer Kreativität sind auf jeden Fall keine Grenzen gesetzt.


Außerdem lässt sich dieses Gericht ganz wunderbar in ein Schraubglas oder einen Tupperbehälter umfüllen und somit als spätes Frühstück oder gesundes Mittagessen ins Büro, in die Uni oder auf einen Tagesausflug mitnehmen. Ich persönlich werde mir dieses Müsli definitiv öfter für die Uni oder zum Lernen in der Bibliothek einpacken, um auch unterwegs ein zuckerfreies Essen mit dabei zu haben, das mal etwas anderes als die typische Brotstulle oder ein einfacher Salat in der Mensa ist ;)
Bis dahin - sonnige Grüße
Lisa ☼


P.s. Ein kleiner Life-Balance-Nachtrag
Übrigens waren heute und gestern für mich in Bezug auf das Essen auch abgesehen von meinem Zucker-Unfall nicht so wirklich gute Tage. Gestern war ich blöderweise dazu gezwungen, bereits sehr früh (um 11) bei der Arbeit mein Mittag zu essen und war deswegen den ganzen Tag in Sorge darüber, ob ich bis zum Wrap-Abend ohne weitere Snacks aufgrund von Hungereinbrüchen durchhalten würde. Ich wollte unbedingt nichts anderes am Nachmittag essen, um abends ohne schlechtes Gewissen am Wrap-Buffet zuschlagen zu können. Doch leider klappte das überhaupt nicht. Den ganzen Tag kreisten meine Gedanken um nichts anderes als das Essen. Ständig erwischte ich mich am Kühlschrank oder vor meiner Snack-Box, naschte eine Tomate hier und eine Reiswaffel dort und fühlte mich mit jedem Bisschen schlechter und entmutigter. Wieso konnte ich es nicht einen Nachmittag durchhalten, ohne ständig nur ans Essen zu denken?
Natürlich waren die Wraps am Abend dann trotzdem so lecker, dass ich mir sogar noch eine zweite Portion zubereitete und auch zu dem Bier, das mein Freund extra kalt gestellte hatte, konnte ich irgendwie nicht Nein sagen. Und so kam es dann, dass ich mich die ganze Nacht nur über mich selbst ärgerte und sogar ständig nur vom Essen träumte. Ich war einfach zu frustriert darüber, dass ich so viel gegessen und mich nicht unter Kontrolle gehabt hatte. Schließlich sorgten diese blöden Gedanken und Schuldgefühle heute Morgen dann sogar dafür, dass ich erst einmal eine Runde joggen gehen musste, ehe ich mich mit meinem Frühstück beschäftigen konnte. Denn sonst, da bin ich mir sicher, hätte ich es nicht übers Herz gebracht, das leckere Müsli tatsächlich auch zu essen.

Ich weiß nicht, wie viele Kalorien mich der Tag gestern gekostet hat, aber ich bin sicher, dass es viel zu viele waren... Doch noch mehr als dieses große Fressen gestern Abend ärgert es mich eigentlich, dass ich so überhaupt wieder denken muss. Momentan scheine ich wohl einen kleinen Rückfall zu haben. Aber gut, ändern kann ich das alles nun sowieso nicht mehr. Stattdessen kann ich nur hoffen und daran glauben, dass es ab morgen wieder besser wird und ich wieder entspannter und sorgloser das essen kann, worauf ich auch wirklich Lust habe....