Unterschiedlich und dennoch gleich.
Alle drei haben innerhalb der letzten 3 Jahre ein oder zwei feine, folkpop-infizierte Alben veröffentlicht und schicken sich nun an, jeder nach seiner Facon natürlich, erneut für beschwingte und heitere, gerne auch mal überbodernde Stimmung zu sorgen. Ein bisschen Dunkelheit wird zwar auch gestreut, nimmt aber trotz der teilweise eher herbstlich gefärbten Vorgänger einen geringeren Anteil ein.
Die Freude über einen neuen Erland & The Carnival-Longplayer hatte ich ja erst kürzlich in die Welt hinausposaunt und nach mehrmaligem Hören, darf ihm jetzt auch ein Gütesiegel verpassen. Sicherlich, der feine, historisch anmutende Sixties-Sound wurde zugunsten psychedelischerer Klänge ein wenig in den Hintergrund gerückt, wer aber dennoch dunkelbunte Variationen wie "Emmeline" oder das eingängige "Map Of An Englishman" fabriziert, muss zwingend in die Frühlingsplaylist.
Noah & The Whale hatten es sicherlich nicht leicht, ihren Kloß im Hals des letzten "The First Days Of Spring" zugunsten wirklicher Frühlingsstimmung runterzuschlucken. Dennoch finden sich auf "Last Night On Earth" entgegen dem eher negativ gestimmten Titel wieder eher die quitschbunten Folkpop-Perlen des ersten Albums minus dem gewissem Folkfaktor. Ein wenig vermissen wird man die feinen Streicher und die einnehmende Atmosphäre, den Soundtrack für den einen sonnenverwöhnten Frühlingstag bekommen Songs wie "L.I.F.E.G.O.E.S.O.N." oder "Tonight's The Kind Of Night" aber spielerisch hin.
Fehlen noch The Dø, die dieser Tage nun auch den Nachfolger zum aufgeregten und hibbeligen Debut "A Mouthful" präsentieren. Klanglich gereift klingt "Both Ways Open Jaws" weniger nach Kindergeburtstag sondern eher nach Straßencafé mit Wind in den Haaren. Auch hier ist an sich noch genügend Instrumentarium vom Vorgänger vorhanden, jedoch ist ein gewisser Hang zur Dezemz nicht zu verleugnen. Allerdings steht genau diese Art der Zurücknahme dem französisch-finnischen Duo gut, was man beim elegischen "Smash Them All (Night Visitors)und den vorab veröffentlichtne Uptempo-Pop-Miniatur "Dust It Off" hervorragend heraushören kann.
Pop hoch drei also, hier auch in Bild und Ton: