Frühlingsgeschichte: Sie haben mich verlassen!

Einfach so. Gestern haben sie sich noch im Sturm weggeduckt, die Federn im Wind gespielt und heute morgen schon, als ich um 8:00 Uhr nach meinen Lieblingen sehe, sitzt das letzte von doch drei Küken gerade noch auf dem Nestrand, traut sich dann etwas weiter, auf das leicht rutschige Geländer. Ich traue mich nicht, die Kamera zu holen, sonst fliegt dieses auch noch einfach grußlos davon. Es sind schließlich meine Babys! Ach, seufz. Es hat ein noch so kurzes Schwänzchen, wie will es denn damit fliegen!?
Es wippt ein wenig auf und ab, schaut mich an, sagt Tschüss, fasst sich ein Herz und fliegt in die etwa 15 Meter entfernte Tanne. Fort ist es. Ein paar Tränen, gute Wünsche und Handküsse schicke ich hinterher. Mehr kann ich nicht tun. Vielleicht kommen sie mich mal besuchen. Aber wahrscheinlich sind sie dazu zu sehr beschäftigt. Die Eltern müssen die Kleinen nun suchen, statt einfach ins Nest zu fliegen. Die Jungen müssen lernen, wie man sein Essen selbst findet, und wie man sich vor Fressfeinden schützt. Macht's gut, meine Süßen, meine besten Wünsche begleiten euch!

Frühlingsgeschichte: Sie haben mich verlassen!

o.l: 4 Eier                               o.r: Junges gut zu sehen
u.l.: 3 Jungvögel sind zu sehen     u.r.: der letzte Tag, morgen werden sie mich verlassen



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