Frühling in Berlin

Ein Frühlingstag wie im Ostermalbuch, wenn Sie mir einen solchen, in Berlin Mitte nicht unüblichen infantilen Vergleich gestatten. Die Welt wird grün. Die Berliner ziehen in Parks und Wälder. Libyen ist weit. Fukushima noch weiter. Am weitesten die Problemchen der FDP. Heute will man nur fühlen, wie sich die eigenen Akkus mit Sonnenenergie aufladen.
Frühling in Berlin
Pech für die, die "irgendwas mit Medien" machen und um 18h dem Rufe des Selbstdarstellers Guido W. ins Thomas Dehler Haus folgen müssen. Vom Tiergarten aus kann man die Strecke bis zum Bahnhof Friedrichstrasse fast zu Fuß schaffen, ein schöner Spaziergang übers Kanzleramt und dann an der Spree entlang.
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Doch dort angekommen bliebe immer noch das Problem, jetzt einem inhaltsleeren, irrelevanten Statement eines Selbstdarstellers folgen zu müssen, der sich Nachfragen selbstverständlich verbitten wird. Dass er als Parteivorsitzender der Partei, die er in die intellektuelle und nutzenpotenzielle Bedeutungslosigkeit geführt hat, im Mai nicht nochmal antreten will, wen interessiert's?
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Viel spannender wäre die Frage, was er glaubt, wie lange er sich noch als Außenminister halten können wird. Über die Iran-Indien-Springer-Affäre, also den Verdacht, dass bei den "Verhandlungen" über die Befreiung zweier BILD-Reporter etwas mehr gelaufen sein könnte, als ein Händedruck mit Ach-Mahdine vor den Kameras. Dass da noch irgendwas mit Behilflichkeiten der Bundesbank bei Ölgeschäften des Iran mit Indien -entgegen geltender Embargos (Link) gelaufen sein könnte. Wenn da was sein sollte, wäre das ein veritablerer Faux Pas als seinerzeit Schröders Nein zur Beteiligung am Irakkrieg - den übrigens Merkel und Koch damals für eine Paralleldiplomatie zu den USA missbrauchten, an Fischer vorbei. Die Opposition sollte nächste Woche mal eine Anfrage an die Bundesregierung stellen, was der Preis für die Freilassung der beiden BILD-Reporter gewesen ist. Und welche Rolle die Bundesbank in dem Iran-Indien-Geschäft gespielt hat.
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Wer sich als aufgeklärter Mensch gegen alle Widerstände trotzdem, und sei es heimlich, dem Liberalismus als solchem, nicht der FDP, verbunden fühlt, in dem nagt es trotzdem irgendwie. Seit 1848 gab es meines Wissens nur eine Blütezeit des deutschen Liberalismus: die sozialliberale Koalition. Auf die Thesen Karl-Hermann Flachs könnten sich vermutlich mehr als die Hälfte der Wähler in Deutschland sofort verständigen: Zusammenfassung auf Liberalis und Empfehlung (Spreng). Vor sieben Jahren hätte ich was dafür gegeben, wenn Westerwelle zurückgetreten wäre, um den wenigen Politisierten in der FDP mehr Raum zu geben. Wenn er nun geht, kann man nur hoffen, dass Koch-Mehrin, Pieper, Brüderle, Lindner (Martin) etc. gleich mitgehen.
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Es kann auch der Opposition nicht recht sein, wenn sich die Regierung sukzessiv selbst zerlegt und dabei die Koordinaten verschiebt, auf die sich alle beziehen. CDU und FDP verlieren überall ihren Rückhalt, auch bei ihrer Basis. Niemand trifft Merkel, Röttgen und Westerwelle noch dort, wo ihre Wähler und Parteibasen sie hingesetzt haben. Das gilt z.B. auch für das ebenfalls im Medienschatten von Fukushima und E10 durchgezogene Thema Europäischer Stabilitätsmechanismus ESM. Da sind mal eben neue Milliarden für die europäische Transferunion locker gemacht worden. Wir haben Schäuble schon lange nicht mehr im Fernsehen gesehen, dabei bewegt er gerade Milliarden - zu unseren Ungunsten.
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Aber vielleicht bringt uns Anne Will heute Abend Aufklärung. Jetzt kommt erstmal #Tatort ..

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