Früher war lauter

Gestern hatte ich beim Einschlafmarathon wieder so ein paar Gedankensprünge. Eigentlich war unser Leben ‘früher’ lauter. Und mit früher meine ich natürlich vor dem Kind. Und mit lauter ist natürlich nicht nur der eigentliche Geräuschpegel gemeint, denn jeder der ein Baby hat weiß, welch eine infernalische Dezibelbzahl so ein kleines Würmchen aus seinen Lungen pressen kann. Nein, mit lauter meine ich die Gesamtsituation. Es ging einfach länger, lauter, härter und schneller zu. Das Leben.

Abends sitzen wir in unserem Wohnzimmer. Gegessen wird: ganz leise. Geredet wird: ganz leise und der Fernseher läuft -wenn überhaupt- auf Lautstärke 8. Also ganz leise! Wenn wir ins Bett gehen: ganz leise. bloß nicht das Baby wecken, weil es ENDLICH schläft. Laut Musik über die Boxen – nur noch wenn das Baby nicht da ist. Ihr seht, hier geht es ganz ruhig zu. Ausser das Baby, das darf laut sein! Aber hier ging es ja nicht nur um die eigentliche Lautstärke, sondern ums Allgemeine.

Mal eben schnell Dinge erledigen. Spontan sein, mit Baby nur noch bedingt möglich. Anstatt nur mal eben Schuhe und Jacke überzuwerfen muss jetzt immer noch das Windelchen gemacht, die Kleidung an das Wetter angepasst werden und man muss sich entscheiden für Tragen oder Schieben. Nicht zu vergessen die Verpflegung für das Baby. Klar, die Brüste sind immer dabei, aber wir geben ja jetzt auch Flasche. Also Milch port…….ihr könnt euch das vorstellen. Bis man den ersten Fuß  vor die Türe gesetzt hat ist auch wieder eine Menge Zeit vergangen. Das Kind gibt den Rhythmus vor.

Der Rhythmus. Auch so ein Thema. Früher gab mir meine Arbeit den Tagesablauf vor. Oder die Uni. Was sollte wann wie lang gemacht werden um noch einigermaßen leistungsfähig den Tag zu überstehen? Also abends? Am Wochenende erst im Morgengrauen nach Hause. Ich glaube ja, das die Partyphase in der Jugend eine spezielle Vorbereitung für das Elterndasein ist. Die Nacht durchfeiern bei Lärm. Mach ich jetzt auch. Nur ohne Cocktails.

Das Leben vor Kind war lauter. Und schneller. Und spontaner. Aber es war nicht schöner oder besser. Anders. Und vielleicht sogar ein wenig langweiliger. Denn man hat zwar die Möglichkeit alles zu tun, aber meist hängt man ja doch in den alten Bahnen fest. Hier gibt es jeden Tag was Neues. Für das Baby IST Alles neu und es ist schön ihm dabei zu zu sehen, wie es die Welt entdeckt.

Wir sind jetzt halt leiser. Und langsamer. Und die Wohnung ist eher chaotischer und voll von Spielsachen. Die Welt ist nicht weniger bunt, nur eben weniger knallig, pastellig.

Das alles kommt vom zarten Lächeln das dir dein Baby aufs Gesicht zaubert.


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