Ich bin im Internet auf einen interessanten Beitrag über die Gleichberechtigung von Frau und Mann in Tunesien gestossen. Der Beitrag hat mich recht nachdenklich gestimmt. Kann es sein, dass wir uns zu oft in anderer Angelegenheiten einmischen? Wie würden wir das hier empfinden wenn uns Leute aus anderen Ländern/Kontinenten erzählen würden wie “unterentwickelt” wir sind und wie wir es “richtig” machen sollen?
Es gibt scheinbar Frauen die nichts gegen die Scharia haben, ein Zitat aus dem Beitrag: «Es gibt nichts zu befürchten, denn der Islam garantiert die Gleichheit der Frauen und Männer».
Im Beitrag wird erwähnt, dass es Frauen gibt die heiraten weil sie keinen Plan B haben. Aber wenn wir ehrlich sind, das gibt es doch hierzulande auch. Oder?
Was wollen die Frauen in Tunesien wirklich? Was wollen Frauen allgemein?
Dieser Artikel der NZZ liefert zudem auch Informationen zu: Tunesiens Vorreiterrolle in der Frauenfrage
Bereits im 11. Jahrhundert haben erste Denker in Tunesien die Polygamie kritisiert und die rechtliche Verankerung der Monogamie gefordert. Im Jahre 1861, unter osmanischer Regentschaft, wurde in Tunesien die erste Verfassung in der arabischen Welt erlassen. Um 1930 führten Vertreter verschiedener Gruppierungen im Zuge der antikolonialen Bewegung gegen Frankreich intensive Debatten über Freiheit, Rechte und Gleichberechtigung. Dabei waren die Ideen des Intellektuellen Taher Haddad wegführend, der sich für Frauenrechte einsetzte. Er forderte nicht nur die Gleichberechtigung im Zivilrecht, sondern auch eine gesetzlich verankerte Schulbildung für alle sowie ein gerechtes Besitz- und Erbrecht. Die Polygamie und die Verheiratung von Mädchen lehnte er genauso ab wie die Ganzkörperverschleierung.
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Ich empfehle euch auf jeden Fall den Beitrag zu lesen und würde mich freuen wenn ihr hier eure Meinung kundtut!