Artikel #3 von 3 der Artikelserie "Alpengolfer"
In dieser Serie stellt Stephan von Alpengolfer.de einige tolle Golfplätze vor! Ab in den Süden!
Eigentlich würde man auf diesem Ruhebänkchen hier oben am Gipfelkreuz am liebsten einfach mal eine Pause einlegen. Die Brotzeit auspacken, tief durchatmen und das Panorama genießen. Von den Weiten des Illertals bis hinüber zu den Gipfeln der Allgäuer Alpen. Doch selbst auf 1.011 Metern Höhe wartet im Golfclub Waldegg-Wiggensbach eine der vielen besonderen Herausforderungen des Platzes. Es ist der höchste Abschlag Deutschlands, ein Par 3 mit 170 Metern Länge, das freilich viel kürzer gespielt wird als es die faktische Entfernung zwischen Tee und Fahne vorhersagt. Der Höhenunterschied ist entscheidend - und an diesem Loch auch Stärke und Richtung des Windes, denn es ordentlich hinunter. Und als wäre das nicht schon kompliziert genug, warten links vom Grün ein Biotop und rechts davon der Abhang hinunter in den Wald. Aber bitte nicht erschrecken! Die Beschreibung dieser Spielbahn mag vielleicht dem einen oder anderen Angst machen. Tatsache ist aber: Auch wenn man für den Platz in Wiggensbach wirklich ordentlich Kondition braucht, ist es einer meiner Lieblingsplätze. Weil er abwechslungsreich ist und einfach so viele wunderbare Ausblicke bietet. Da vergisst man recht schnell, wie anstrengend es eigentlich ist.
Heute wird den Mitgliedern und Gästen oberhalb der Oberallgäuer Gemeinde Wiggensbach eine moderne und herausfordernde 27-Loch-Anlage geboten, die durch die drei unabhängigen 9-Loch-Kurse beliebig kombiniert werden kann. Ist man hier unterwegs, mag man kaum glauben, dass alles einmal mit einer naturbelassenen Wiese begonnen hat, die den golfbegeisterten Menschen in der Umgebung zur Verfügung gestellt worden ist. Mitte der 1980er Jahre war das. In bester Erinnerung haben viele derjenigen, die schon damals dabei waren, noch ein Par 3, dessen Grün am Waldrand lag. Putten war da freilich schier unmöglich. Ob zu weit oder zu kurz, der Ball kam aufgrund der Neigung des Geländes immer wieder zum Spieler zurück - ganz von alleine. Ganz so schlimm ist es mittlerweile zwar nicht mehr, so manche Spielbahn lässt die Golferinnen und Golfer aber noch in ähnlichem Maße verzweifeln.
Das Drumherum
In Wiggensbach geht es lockerer zu als auf manch anderer Golfanlage in der Umgebung. Die Mitgliederstruktur ist vergleichsweise jung, was auch daran liegt, dass der Club Trainingsstützpunkt für den Nachwuchs im Bayerischen Golf-Verband und daher für seine gute Jugendarbeit bekannt ist. Auch die Gastronomie ist hier ein wenig anders. Es gilt das Prinzip Selbstbedienung. Es gibt kleine Brotzeiten genauso wie hausgemachte Kuchen. Und alles wie gehabt mit der Extraportion Panorama!
Euer Alpengolfer Stephan