"Frohes Schaffen" - der passende Film zur Bewegung "Neue Arbeit"

Erstellt am 5. Dezember 2014 von Helge

 "Frohes Schaffen - Ein Beitrag zur Senkung der Arbeitsmoral" lautet der provokante Titel eines Films von Konstantin Faigle, der perfekt zur Bewegung der Neuen Arbeit passt. Das ist kein reiner Dokumentarfilm - er wird als satirischer Dokumentarfilm bezeichnet.

 

 Noch immer ist Arbeit so etwas wie ein Religionsersatz - nur wer Arbeit hat, zählt in dieser Gesellschaft; wer keine hat, wird geächtet. Dabei wird der Begriff Arbeit auf Erwerbsarbeit beschränkt. Die Erwartung, Arbeit könne dem Leben Sinn stiften, ist in Wirklichkeit oft nicht erfüllbar. Arbeit gibt dem Tag Struktur - wer keine hat oder neue Formen praktiziert, scheitert oft daran, dass er die Struktur selber schaffen müsste.

Der Film bleibt durch die interessante Mischung mit den verschiedensten Methoden spannend. Nur wenige Geschichten von einigen wenigen Hauptfiguren werden erzählt, vom Ingenieur, der Burn-Out bekommt, bis zum Rentner, der sich langweilt. Dazu kommen Interviews mit Experten, Reportage-Elemente, Straßenumfragen, Spielszenen, Talkshow-Ausschnitte, Politiker-Statements und Wahlkampfparolen.

"Buchstäblich von allen Seiten nähert er (Faigle) sich dem Arbeitsbegriff", schreibt Tina Groll in der "Zeit". "Mal schaut er von oben, mal von unten, er zoomt näher ran, um dann wieder mit mehr Distanz darauf zu blicken. Behutsam geht er dabei vor. Weder setzt er besonders viele schnelle Schnitte, noch Effekte ein. Allein die Vielfalt der Schnipsel und Gedanken ist wirkungsvoll. Es ist, als habe er eine Mind-Map zum Thema verfilmt – inklusive der Kritzeleien. Denn immer mal wieder kommen auch satirische Elemente vor."

Den ganzen Artikel können Sie hier nachlesen - dort findet sich auch eine gute Zusammenfassung des Inhalts.

In Hannover wird der Film am 16. Dezember 2014 in der Warenannahme im Kulturzentrum Faust, Zur Bettfedernfabrik 3, 30451 Hannover, ab 19.30 Uhr gezeigt. Der Kostenbeitrag wird bewusst klein gehalten: 3 Euro, jede zusätzliche Spende ist aber willkommen. Kontakt: Felix Kostrzewa, Kulturmanager, der die Initiative im Vorblick  auf sein nächstes Utopia-Festival ergriffen hat (Tl. 01522-1946500).

Weiter Infos zum Film: Darsteller: Nina Proll, Helene Grass, Heinz W. Krückeberg, Roland Jankowsky, Stefan Lampadius; Produktionsjahr 2012. Regie: Konstantin Faigle.

Text: Dr. Helge Mücke, Hannover; das Bild wurde der Ankündigung der DVD entnommen.