Frohes Neues Jahr!

Von Rudravarman @Bhadresvaravarman

Zugegeben. Ich bin ein wenig schreibfaul geworden. Irgendwie klappt das mit dem Internet derzeit überhaupt nicht mehr. Ich bin zwar online, aber alles ist so schleppend lahm. Ich versuche seit Monaten eine Datei von 300 Megabyte herunter zu laden. Aber das klappt überhaupt nicht. Der Download soll 13 Stunden dauern. Ich habe es versucht, aber es geht nicht. Bricht immer wieder ab. Ich komme auch auf viele Internetseiten nicht mehr drauf - so auch bei google und seinen Unterseiten, wie Blogger. Ich weiß nicht, ob es an der gebrochenen Internetverbindung in Singapur liegt, oder an einer Fehleinstellung des DNS. Mein Smartphone kann auch viele Apps nicht ausführen. Es liegt also nicht an meinem Laptop.

Ok. Aber erst einmal zurück: Chuc mung nam moi! Ein frohes neues Jahr. Und diesmal hat das Jahr für mich ja sehr positiv begonnen. Ein Zwei-Jahres-Vertrag inklusive 2- Jahre-Visums-Befreiung! War nach der geänderten Visumspolitik ja auch dringend notwendig.

Tet war diesmal etwas leichter zu ertragen. Die Zeiten ändern sich. Was mir auffällt. Gerade die großen Läden machen sehr früh dicht, also auch die Ketten. Der Coopmart war diesmal zu; Banken ganze 9 Tage. Die ABC-Bakery gegenüber ist immer noch dicht. Meine Lieblings-Frühstücks-Läden sind noch ganze 5 Tage, also insgesamt 14 Tage, dicht. Das Chaos war auch nicht so schlimm.

Den ersten Tet-Tag habe ich in Can Tho verbracht. Es war ja eh nichts los. Alles zu. Den Morgen habe ich dann in meinem Lieblingscafé verbracht- ein Plastikstuhl mit Tisch auf der Straße. Aber ich liebe es, dort zu sitzen und den Leuten zuzuschauen. Den Nachmittag verbrachte ich mit einem Freund in einem anderen Café. Abends war faulenzen zu Hause angesagt. Da ja alles dicht war, war etwas anderes auch nicht machbar. Ok, ich saß in einem weiteren Café...Cafés haben an Tet großen Zulauf und machen wahrscheinlich mehr Gewinn als an den anderen Tagen des Jahres.

Es war aber auch Früh-Zu-Bett-Gehen angesagt. Denn um 3 Uhr nachts bin ich mit dem Bus nach Ca Mau gefahren. Um 5.50 traf ich dort ein. Mein Freund war natürlich typisch vietnamesisch. Er schrieb mir, ich solle ihm eine SMS senden, wenn ich ankomme. Also schrieb ich "Dang toi" um 5.40...Um 6.30 kam dann eine SMS, ob ich bereits angekommen sei. Ich schrieb dann..."Uh, toi roi...40phut roi" - (Ja, schon 40 Minuten)...Also machte er sich erst dann auf den Weg, mich abzuholen und war dann gegen 7.30 am Busbahnhof. Dann ging es...wohin wohl?....in ein Café, richtig! Seine Eltern warteten dort auf mich.

Wir fuhren gemeinsam nach Hon Da Bac. Das liegt im Westen der Provinz Ca Mau an der Bucht von Thailand. Es sind zwei kleine Felseninseln. Die Familie von Mr T`s Vater lebt dort. Also war Biertrinken im Hause des Großvaters angesagt. Dann Besuch der Inselchen. Oh man! Ich dachte, es wäre kühl dort. Habe noch nie so eine Hitze am Meer verspürt. War es das Bier? Bier gab es unterwegs auch, denn wir mussten natürlich obligatorisch hier und dort anhalten und auf das neue Jahr anstoßen. Hon Da Bac - übervoll mit Vietnamesen, die dort fressen und saufen wollten. Also nix für uns Europäer. Mr T und sein Bruder, Cousin und Cousine allerdings waren im siebten vietnamesischen Touristenhimmel. Der Rest des Tages bestand dann aus Essen und Bier. Ich muss aber zugeben, ich habe mich gut geschlagen. Habe es jetzt raus, wie das mit dem Essen und dem Saufen funktioniert.


Abends waren Mr T und ich dann in Ca Mau unterwegs. Auch hier war ja vieles dicht. Aber es war mehr los als in Can Tho. Wir gingen aber auch spät aus, denn es war schon 9.30 abends, als wir in die Stadt kamen. Der Frühlingsmarkt war schon dicht - auch hier mit einer Transvestiten-Show. Die hätte ich mir ja gerne einmal angesehen. Wir sind dann "vong vong"...also herumgecruist. Und haben Schnecken und Muscheln gegessen, obligatorisch wieder in einem Café gesessen und dann ins Bett. Am nächsten Morgen ging es dann nach Dam Doi. Dort lebt die Familie von Mr T`s Mutter. Wir haben dann dort den Tag 3 verbracht. Viel Essen, viel Bier. Abends sind wir dann nach Dam Doi in ein kleines Café. Ich weiß nicht, wie viele Einowohner Dam Doi hat, aber viele sind es nicht. Eine typische Kleinstadt. Und da, wo Mr T wohnt, ist gar nichts los. Ein Nest mit gerade einmal 40, 50 Einwohnern. Aber sehr idyllisch an einem Kanal gelegen.

Tag 4 war dann auch noch in Dam Doi und nachmittags ging es zurück nach Can Tho. Mr T ist nach Bac Lieu, wo er derzeit arbeitet. Ich muss noch nicht arbeiten, aber außer Café ist nicht viel los. Es ist immer noch alles zu. Gestern war es besonders schlimm - selbst meine Cafés waren geschlossen. Schlimm. Schlimm. Aber nun ist es ja überstanden.
Ich wünsche allen meinen Lesern ein wunderschönes neues Jahr der Ziege (oder des Schafes, je nach dem welche Übersetzung man bevorzugt).