Frohe Weihnachten! (oder so…)

Heute feiern viele Christen Epiphanias, die Erscheinung des Herrn oder auch das Dreikönigsfest. Als Kind dachte ich immer, die heiligen drei Könige hätten getrödelt und wären zu spät zu Weihnachten gekommen – nur warum standen sie denn dann schon zu Heiligabend in der Krippe? Seltsam, seltsam…

Noch seltsamer wurde es, als man mir erklärte, dass einige orthodoxe Kirchen heute erst Weihnachten feiern (wobei das gegenüber den drei Weisen aus dem Morgenland ja nur fair wäre – ist es nicht unhöflich, nicht zu warten bis alle Gäste eingetroffen sind?!). Heute weiß ich, dass das so nicht ganz stimmt, denn auch sie feiern am 25. Dezember – nur eben nicht nach unserem gregorianischen Kalender, sondern nach dem julianischen und in eben diesem fällt dieser Tag im 21. Jahrhundert auf “unseren” 7. Januar (behauptet jedenfalls wikipedia).

Naja, und dann gibt es noch die armenisch-apostolische Kirche, die Weihnachten tatsächlich am 6. Januar feiert, aber eben auch nach dem julianischen Kalender, d.h., am 19. Januar.

Jetzt ganz verwirrt? Wunderbar, dann kann es ja jetzt richtig losgehen!

Es gibt nämlich nicht nur verschiedene Daten zum Weihnachtenfeiern, sondern auch verschiedene Arten das zu tun:

In Griechenland z.B. werden 12 Nächte lang Weihnachtsfeuer angezündet, die die bösen Kobolde “Kallikantzari” vertreiben sollen. Diese treiben sich nämlich dummerweise ausgerechnet in der Adventszeit herum.

Gar nicht böse hingegen ist die Hexe Befana, die tatsächlich trödelte und so den Stern von Betlehem verpasste. Nun sucht sie jedes Jahr in italienischen Häusern nach dem Jesuskind und hinterlässt – wie praktisch – dabei Geschenke.

Nichts geschenkt bekommen die meisten Teilnehmer der spanischen Weihnachtslotterie, die die größte der Welt ist. Aber will ich mir zu Weihnachten eine Enttäuschung einkaufen? Die spinnen, die Spanier, wenn ich das mal so sagen darf!

Da feiere ich doch lieber mit den Mexikanern, die Pinatas, bunte Fantasiefiguren aus Pappmaschee basteln und mit Süßigkeiten befüllen. Jedes Kind hat dann 3 Schläge frei, um die aufgehängte Pinata zu knacken…

Moment…Kind? Und wo bleiben die Erwachsenen?

Die feiern wahrscheinlich in Irland, wo am zweiten Weihnachtsfeiertag mal eben die Geschlechterrollen gewechselt werden. In traditionellen Märchenaufführungen spielen an diesem Tag Männer Frauen und Frauen Männer. So ein Chaos!

Wahrscheinlich ebenso chaotisch geht es beim Patinatas-Brauch in Venezuela zu, wo sich in der Hauptstadt Caracas die Jugendlichen alljährlich zum Inlineskatesfahren treffen.

Ruhiger hält man es hingegen in Schweden, wo am 13. Dezember das Fest der Lichterkönigin gefeiert wird. Am Morgen bringt einem hier die älteste Tochter, die “Luziabraut” im weißen Kleid und mit einem Kranz aus Preiselbeerzweigen und brennenden Kerzen auf dem Kopf, Frühstück ans Bett. Der Hintergrund: Die heilige Luzia (um 300 n.Chr.) brachte ihren Glaubensgeschwistern Essen in die dunklen Katakomben, in denen diese aufgrund der römischen Verfolgung ihre Gottesdienste feierten. Um beide Hände für das Essen frei zu haben setzte sie sich kurzerhand einen Kerzenkranz auf den Kopf.

Frohe Weihnachten! (oder so…)

(Bildquelle)

Ganz andere Probleme haben da junge Tschechinnen: Sie schreiben 3 potentielle Bräutigamme auf kleine Zettel, die sie in Taschentücher einwickeln und sich am 24. Dezember unter’s Kopfkissen legen, um am nächsten Morgen zu erfahren, wer der Glückliche sein wird. Aber Achtung: Auch ein leeres Taschentuch liegt dabei. Wer das zieht, bleibt erstmal unverheiratet – na, dann schnell ins nächste Jahr!

Apropos: Frohes Neues euch allen! :-)

Ps.: Wer mehr über Weihnachten weltweit wissen will: Hier weiterlesen…



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