Kiwi Christmas
Pavlova
Als Commonwealth Land sind die meisten neuseeländischen Weihnachtsbräuche an die britischen angelehnt. Traditionell kommt man am ersten Weihnachtsfeiertag mit der Familie zusammen, isst ein „Roast Dinner“, das aus einem Braten mit diversen Beilagen besteht und tauscht Geschenke unter einem weihnachtlich dekorierten (häufig unechten) Tannenbaum aus. Sogar der traditionellen Ansprache der Queen sehen einige Neuseeländer zu. Der kulturelle Einfluss der USA zeigt sich auch deutlich. In den größeren Städten finden Anfang Dezember Weihnachtsparaden statt und am zweiten Weihnachtsfeiertag öffnen die Läden ihre Türen zu Weihnachtsschlussverkäufen, den sogenannten „Boxing Day Sales“. Dekorationen winterlicher Natur, wie Schneeflocken und den klassischen Weihnachtsmann in typisch rot-weißer Winterjacke, finden sich auch überall. Dies ist natürlich ziemlich ulkig, wenn man bedenkt, dass Weihnachten hier mitten im Sommer stattfindet.
Sommer, Sonne, Weihnachtsbaum
Pōhutukawa
Neuseeländer haben über die Jahre viele eigene Bräuche entwickelt, insbesondere welche, die mehr für die Jahreszeit angebracht ist. Der Pōhutukawa Baum, der zwischen Dezember und Januar leuchtend rot erblüht, ist das lokal am weitesten verbreitete Weihnachtssymbol. Einige Familien ziehen es vor, nachmittags im Freien zu Grillen anstatt abends ein Festtagsmahl im Ofen zuzubereiten. Dem gemeinsamen Essen folgt oft eine Runde Cricket im Garten. Die beliebteste Nachspeise in dieser Zeit ist Pavlova, bestehend aus einer Basis aus Baiser, sowie Sahne und Früchten. Beliebt ist auch besonders die Diskussion, ob dieses Gericht in Australien oder Neuseeland erfunden wurde. Gerne werden die traditionellen Symbole abgewandelt, um mehr in den Sommer und nach Neuseeland zu passen. In Waitangi kommt der Weihnachtsmann beispielsweise seit 2015 nicht auf einem Schlitten, sondern paddelt zu den Festlichkeiten in einem Waka (einem Māori Kanu) und die klassischen Weihnachtslieder werden umgedichtet: „Strolling through a Summer Wonderland“. Auch wenn Neuseeländer sich selbst dabei nicht so ernst nehmen, Weihnachten ist auch hier eine besondere Zeit. Am Wichtigsten ist es, mit der Familie und Freunden zusammenzukommen, sich zu entspannen und den Sommer zu genießen.
Autorin: Jana Tillner