Der Winter hat endlich wieder zugeschlagen und in den letzten Tagen – so hoffe ich – die schönen Gipfel mit herrlichem Pulver bedeckt. Das Wetter heute ist zwar nicht optimal, denn es windet stark und immer wieder herrscht starkes Schneetreiben, aber wer weiß, wie lange uns der Schnee erhalten bleibt und so gibt es heute natürlich nichts anderes, als raus aus der guten Stube und ab in den Schnee.
Schneesituation
Im Lecknertal liegt etwas ein halber Meter Neuschnee. Wunderschönes Pulver und die Landschaft ist herrlich verschneit. Nichts desto trotz herrscht Lawinenwarnstufe 3 – auch ein Grund, warum ich mich heute für das Lecknertal entschieden habe. Gerade die letzten Tage haben gezeigt, dass die Situation nicht unterschätzt werden darf, denn in Vorarlberg sind innert drei Tagen drei Lawinen abgegangen. Also bitte, Schnee und Natur genießen ja, aber keine Risiken eingehen und im Zweifelsfall erfahrende Bergführer vor Ort fragen!
Ausgangspunkt
Ausgangspunkt für diese schöne Tour ist das Lecknertal. Bei Hittisau fährt man Richtung Riefensberg und zweigt nach der Brücke über die Bolgenach nach rechts ab. Im Winter ist der Fahrweg bis kurz vor das Mauthäuschen geräumt. Je nach Schneelage sind hier in der Regel auch einige, wenige Parkplätze frei geräumt.
Die Tour und …
Herrlich verschneite Bäume, in weiß gehüllte, alte Bauernhöfe, stürmischer Wind und Schneetreiben wecken Vorfreude! Unendliche Vorfreude. Vorfreude, die aber auch verfliegen kann, wenn man den Kofferraum öffnet und feststellen muss, dass einige wesentliche Dinge fehlen. Stöcke und Feller liegen zu Hause in der warmen Stube. Ein kurzer Anflug von Wut auf mich selbst macht sich breit. Aber es hilft nichts, also werden die Schneeschuhe ausgepackt …
Entlang dem kleinen Bächlein geht es durch den tief verschneiten Wald leicht ansteigend hoch zum Mauthäuschen. Hier muss ich mich entscheiden … hoch auf den Koppachstein oder doch lieber in Richtung Häderich. Mich zieht es auf den Hohen Häderich. Durch tiefen Schnee stapfe ich langsam hoch. Durch wildes Schneetreiben kämpfe ich mich einsam hoch in Richtung Ohligschwendalpe. Der Schnee, schönes Pulver, wird vom Wind durch die Luft gewirbelt. Ein herrliches Schauspiel.
Zugegeben, der Aufstieg ist heute etwas mühsam, denn der Schnee ist tief. Aber es macht Spaß. Richtig Spaß. Der Aufstieg wird immer steiler und ja, langsam aber sicher auch deutlich mühsamer. Tempo drosseln heißt es jetzt. Die tief verschneiten Bäume, die dunklen Wolken am Himmel, die weißen Flocken, die mir ins Gesicht wehen, lassen für das Wochenende gutes erhoffen. Die Wetterprognose ist ein Traum!
Da das Schneetreiben immer heftiger wird, packe ich nicht nur meine Kamera in den Rucksack, sondern auch mich zusehends immer mehr ein. Das heutige Wetter hat etwas von Sibirien denke ich. Gut, die bissige Kälte fehlt, aber alles andere ist nicht weit entfernt.
Den Gipfel des Hohen Häderich erspare ich mir, immerhin ist mir doch etwas kalt und so gehe ich unterhalb des Gipfels linker Hand Richtung Westen, um über die Lochalpe absteigen zu können.
Der heutige Wind und das Schneetreiben erinnern mich stark an die Zeit, als ich am Hohen Häderich meine Skiwoche verbracht habe. Nein, Skifahren möchte ich heute definitiv nicht und insgeheim bin ich froh über die Dinger an meinen Füßen, die Schneeschuhe.
Durch tiefen Schnee steige ich über die Lochalpe zurück in Richtung Lecknertal ab. Und das macht jetzt nun wirklich richtig Spaß, denn der Schnee ist leicht, zwar tief, aber wunderschön, um abwärts mit den Schneeschuhen an den Beinen in das Tal zu steigen.
Eine wunderschöne Tour in herrlicher Winterlandschaft. Die Fotos heute sind aufgrund des Wetters zwar kein Traum und auch Mangelware, aber es hat sich gelohnt, heute die gute Stube zu verlassen.
Empfehlung für das Wochenende: hinaus in die Berge! Schöner wird es nicht mehr…
Details:
Wegstrecke 7,8km
Gehzeit 3-4 Stunden
Höhenmeter 662m
Höchster Punkt 1.566m (Hoher Häderich)
Einkehrmöglichkeiten Berggasthaus Hochhäderich
Parkmöglichkeiten Wanderparkplatz Lecknertal
Eindrücke in Ton und Bild von der Region:
Hittisau und der Hoch Häderich
Karte/Höhenprofil:
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