Claudio Hils beschäftigt sich mit Zustand und Entwicklung von Stadträumen und Kulturlandschaften. In seiner Arbeit „abseits“ zeigt er beispielhaft die Veränderungen im ländlichen Raum Oberschwabens. Zu sehen ist die Demontage ehemals heiler Lebenswelten, notdürftig haltbar gemacht für eine ungewiss scheinende Zukunft. Eine Ausstellung im Zeppelin-Museum Friedrichshafen präsentiert bis zum 6. Oktober die Bilder.
Ausstellungsbeschreibung
Zum zweiten Mal steht das Thema “Heimat” in einer Fotoausstellung im Zeppelin Museum im Mittelpunkt: Nach der Ausstellung „Neue Heimat – Zwischen den Welten“ (2009) werden nun Fotografien von Claudio Hils gezeigt.
Hils legt in seiner fotografischen Langzeituntersuchung eine genaue Analyse der Dörfer zwischen Donau, Allgäu und dem Bodensee vor. Er zeigt die Dörfer ungeschönt und ohne den „touristisch verklärten barocken Schönwetterhimmel“ als Orte im Wandel, deren landwirtschaftliche Funktion längst nicht mehr aktuell ist. Heute sind diese Orte vielmehr Schlafstätten von Berufspendlern oder Kulisse für Wochenend- und Freizeitaktivitäten.
Leer stehende Gebäude, Zerfall und Umnutzung und die teilweise hoffnungslosen Versuche, diesen Prozess aufzuhalten oder zu kaschieren, sind die subtilen Informationen seiner Fotografien.
Ausgewählt wurden rund 40 Farbfotografien speziell für den Ausstellungsort Friedrichshafen. Die Fotos belegen, dass die Idylle des deutschen Südwestens bereits ins Wanken geraten ist und die Modernisierung, entgegen aller Verklärungs- und Beharrungsversuche, unaufhaltsam Einzug hält.
Quelle: Zeppelin-Museum Friedrichshafen
- Website des Fotografen Claudio Hils
Buchveröffentlichung
Wann und wo
Zeppelin-Museum Friedrichshafen
Seestraße 22
88045 Friedrichshafen
16. August bis 6. Oktober 2013